Ob Zimmerpflanzen giftig sind, sieht man ihnen nicht an. Das gesundheitsschädliche Gift wird vor allem für Kinder und Haustiere gefährlich.
Eigentlich sollen Zimmerpflanzen den Frühling ins Haus holen und unsere Wohnung gemütlicher gestalten. Doch Vorsicht, nicht jedes Exemplar ist so unscheinbar wie es scheint. Zahlreiche Topfpflanzen sind giftig, was man ihnen natürlich nicht ansieht. Wer Kinder oder Haustiere hat, sollte sich deshalb vor dem Kauf von Zimmerpflanzen informieren, ob diese giftig und somit gesundheitsschädlich sind.
11 Alpenveilchen (Cyclamen)
Das Alpenveilchen blüht von September bis April und ist genau deshalb eine beliebte Zimmerpflanze für den Winter. Die genaue Bezeichnung ist übrigens Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum). Der farbenfrohen Topfpflanze sieht man nicht an, welche Gefahr im Topf lauert. Alle Pflanzenteile des Alpenveilchens sind giftig, am stärksten betroffen ist allerdings die Knolle. Die enthaltenen Saponine können im schlimmsten Fall tödlich auf den menschlichen Körper wirken (bei Verzehr). Damit Teile der Knolle nicht versehentlich in den Mund geraten, sollten beim Umtopfen auf jeden Fall Handschuhe getragen werden.
Giltige Wirkstoffe: Cyclamin (Saponin)
Folgen der Vergiftung: Kreislaufstörungen, Krämpfe, Schwindel, Atemlähmung
22 Dieffenbachia
Die im Volksmund auch gern einmal Dieffenbachie genannte Zimmerpflanze, ist wegen ihrer mehrfarbigen großen Blätter eine beliebte Grünpflanze für den Wohnbereich. Die Dieffenbachia braucht viel Wärme und einen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit – deshalb wäre ein Platz im Bad perfekt. Zum Anschauen ist die Dieffenbachia bestens geeignet, berühren sollte man Sie aber möglichst nicht. Die Zimmerpflanze versprüht giftigen Saft, der besonders Kindern und Menschen mit offenen Wunden gefährlich werden kann. Alle Pflanzenteile der Dieffenbachia sind giftig, besonders aber der Stamm.
Giftige Wirkstoffe: Oxalsäure, Kalziumoxalatkristalle
Folgen der Vergiftung: Hautreizungen, Blasenbildung, Übelkeit, Erbrechen, bei Einnahme auch Herzrhythmusstörungen
33 Anthurie (Anthurium)
Die eigentlich aus dem tropischen Regenwald stammende Flamingoblume bringt Farbe in Wohnzimmer und Wintergarten. Da die Anthurie eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter erreichen kann, wird sie auch gern als dekorative Bodenpflanze genutzt. Bei richtiger Pflege trägt die Anthurie das ganze Jahr über ihre beeindruckenden Blüten. Doch leider zählt auch diese anmutende Schönheit zu den giftigen Zimmerpflanzen. Grund dafür sind die Blätter, die giftige Kalziumoxalate enthalten – wenn ach nur in geringer Konzentration.
Giftige Wirkstoffe: Kalziumoxalat, Digitoxin (Cardenolid).
Folgen der Vergiftung: Hautrötungen, Blasenbildung (bei Kontakt)
Übelkeit, Brechreiz, Magen-Darm-Beschwerden (nach Verzehr)
44 Einblatt (Spathiphyllum)
Das Einblatt – auch Scheidenblatt, Friedenslilie oder Blattfahne genannt – ähnelt ein wenig der Flamingoblume. Das Spathiphyllum besticht vor allem durch seine weiß-gelbe Blüte, die man durchaus das ganze Jahr über bewundern kann. Das Einblatt gedeiht bei normaler Raumtemperatur prächtig, verträgt auch einen schattigen Platz und zählt deshalb zu den pflegeleichten Zimmerpflanzen. Neben der auffälligen Blüte, sind aber auch die weiß-grünen Blätter eine Augenweide. Der Nachteil dieses schönen Gewächses: der Pflanzensaft ist giftig.
Giftige Wirkstoffe: Oxalsäure, Scharfstoffe
Folgen der Vergiftung: Hautreizungen, geschwollene Schleimhaut, Magen-Darm-Beschwerden, Nierenschmerzen
55 Kalanchoe
Die Kalanchoe, auch Flammendes Käthchen oder Madagaskarglöckchen genannt, ist eine kleine, aber blühfreudige Zimmerpflanze. Das Flammende Käthchen ist pflegeleicht, benötigt aber einen hellen, sonnigen Standort. Die Kalanchoe ist im Prinzip ungiftig für Menschen, empfindliche Personen sollten aber aufpassen. Besonders gefährlich wird die Blume für Katzen, deshalb sollten sich Besitzer eines unternehmungslustigen Stubentigers besser für eine andere Topfpflanze entscheiden.
Giftige Wirkstoffe: Apfelsäure, Isozitronensäure, Herzglykoside
Folgen der Vergiftung: beeinflusst die Herzfrequenz, kann zu Hautreizungen führen
66 Begonien (Begonia)
Die Begonie trägt, wegen ihrem schiefen Blattaufbau, auch den Beinamen Schiefblatt. Begonien können im Garten oder auf dem Balkon gepflanzt werden, sind aber auch als Zimmerpflanze sehr beliebt. Hier bevorzugt sie einen hellen Standort, direkte Sonneneinstrahlung sollte aber vermieden werden. Da die Begonia in vielen verschiedenen Farben, wie gelb, rot, weiß, orange oder auch rosa erblüht, bringt sie Farbe in den Wohnbereich. Allerdings sollten Sie sich bewusst sein, dass verschiedene Sorten der Begonie giftig sind, hier insbesondere die Sorten Begonia gracilis und Begonia rex.
Giftige Wirkstoffe: Oxalsäure, Calciumoxalat
Folgen der Vergiftung: Schleimhautreizung, Erbrechen, Durchfall
77 Madagaskarpalme (Pachypodium lamerei)
Wer es exotisch mag, holt sich Palmen ins Haus, allen voran die Madagaskarpalme. Diese imposante Grünpflanze trägt die Beinamen Stern der Steppe oder Dickfuß und wächst in ihrer ursprünglichen Heimat als Baum heran. In unseren Wohnzimmern wird die Madagaskarpalme etwa einen Meter groß, benötigt dafür aber ausreichend Wärme – Heizungsluft macht ihr also nichts aus. Im Gegenzug muss die Pachypodium lamerei regelmäßig und üppig gegossen werden, Staunässe ist aber zu vermeiden. Das Giftige der Palme steckt im Stamm und in den Blättern – der Milchsaft. Wer Kinder und / oder Haustiere hat, verzichtet deshalb besser auf diese Zimmerpflanze.
Giftige Wirkstoffe: Cardenolide
Folgen der Vergiftung: Durchfall, Blasen- und Nierenreizung, Atemlähmung
88 Efeutute (Epipremnum aureum)
Die Efeutute ist eine krautige Kletterpflanze, die mit ihren immergrünen Blättern jeden noch so kahlen Raum in ein botanisches Paradies verwandeln kann. Die herzförmigen Blätter haben oft weiße bis hellgelbe Flecken, was die Epipremnum aureum so interessant macht. Auf den ersten Blick sieht man der Efeutute natürlich nicht an, dass sie giftig ist, denn das gesundheitsschädliche Gift steckt in den Blättern. Auch hier gilt wieder: Vorsicht beim Kontakt mit der Pflanze! Kinder und Haustiere sollten mit der Efeutute möglichst gar nicht in Berührung kommen.
Giftige Wirkstoffe: Calciumoxalat, Aroin (Scharfstoff)
Folgen der Vergiftung: Übelkeit, Erbrechen, Hautreizungen, Herzrasen
99 Christusdorn (Euphorbia milii)
Zierlich und unschuldig wirkt der Christusdorn, der seinen Namen aber nicht von ungefähr hat. Die dornigen Triebe, die an die Dornenkrone von Jesus erinnern, sind der ursprüngliche Namensgeber. Das Besondere am Euphorbia milii sind seine Blüten, die aus den Blättern entstehen und meist in weiß oder Rottönen erscheinen. Trockene Raumluft macht dem Christusdorn nichts aus, zu kalt sollte es allerdings nicht sein (18 – 24°C). Die Zimmerpflanze braucht nur wenig Wasser – gießen Sie erst, wenn sich die Erde im Topf an der Oberfläche trocken anfühlt. Wenn Sie den Christusdorn schneiden oder umtopfen möchten, tragen Sie auf jeden Fall Handschuhe, denn der eventuell austretende Milchsaft ist giftig.
Giftige Wirkstoffe: Triterpene, Diterpenester
Folgen der Vergiftung: Hautreizungen, Schleimhautverätzung
1010 Becherprimel (Primula obconica)
Primeln sind eigentlich Kurzblüher, doch die Becherprimel macht hier eine Ausnahme. Als Zimmerpflanze kann die aus China stammende Primula obconica wahrlich lange etwas von ihrer Schönheit zeigen. Die Becher-Primel gedeiht auch an einem halbschattigen Standort, mag aber keine pralle Sonne. Die Raumtemperatur darf gern etwas kühler sein, 10 bis 15°C sind perfekt und wenn die Topfpflanze dann noch ab und zu mit entkalktem Wasser besprüht wird, werden sie lange Freude an ihr haben. Leider sind alle Pflanzenteile der Becherprimel giftig, was ihr den Namen „Giftprimel“ eingebracht hat. Im Handel gibt es inzwischen aber Sorten, die kein Primin enthalten. Fragen Sie danach, wenn Sie auf die Becherprimel als Zimmerpflanze nicht verzichten möchten.
Giftige Wirkstoffe: Primin
Folgen der Vergiftung: Juckreiz, Magenschmerzen, Erbrechen, Durchfall