Der Affenbrotbaum ist in unseren Breiten ein Exot, kann aber durchaus im Zimmer oder auf der Terrasse gehalten werden, wenn einige Pflanztipps beachtet werden.
Affenbrotbäume (Adansonia digitata), majestätische Gewächse, Zuhause in den Weiten Afrikas. Eigentlich könnte man annehmen, dass kaum jemand mit dem Gedanken spielt, diese Bäume auf der Terrasse oder auf der Fensterbank zu kultivieren. Dabei ist der Gedanke keinesfalls abwegig, denn Baobabs sind genügsam und anspruchslos. Dies dürfte besonders Garten-Neulinge freuen, denn Pflegefehler werden kaum übel genommen. Und auch Globetrotter können sich einen Affenbrotbaum ins Zimmer stellen, denn die Pflanze speichert Wasser und kann daher auch einige Zeit ohne Gießen auskommen. Was es bei der Pflanzung des Affenbrotbaumes zu beachten gibt, erfahren Sie nachfolgend.
Affenbrotbaum – eine Pflanzenbeschreibung
Der Afrikanische Affenbrotbaum gehört der Familie der Malvengewächse an. In ihrer natürlichen Heimat kann die auch als Afrikanischer Brotfruchtbaum bezeichnete Pflanze Wuchshöhen zwischen 20 und 30 Meter erreichen. Entdeckt wurde die Pflanze im Jahr 1749 von Michel Adanson. Auf den französischen Naturforscher bezieht sich auch die Gattungsbezeichnung Andansonia. Heute ist der Affenbrotbaum beinahe zu einem Sinnbild des tropischen Afrika geworden. Charakteristisch für die Pflanze ist ein kurzer, verdickter Stamm. Typisch sind auch flaschenförmige Stammformen, die besonders im Osten Afrikas gehäuft auftreten. Affenbrotbäume besitzen eine ausladende Krone mit dicken, fleischigen Blättern, denen eine entfernte Ähnlichkeit mit den Fingern der menschlichen Hand nachgesagt wird.
Unbelaubt erscheint der Affenbrotbaum wie verkehrt herum eingepflanzt. Die Legende besagt, der Teufel habe genau dies getan.
Affenbrotbäume wurden, vielleicht nicht zuletzt auf Grund ihrer Wuchsform, seit jeher für sehr alt gehalten. Bereits David Livingstone schätzte ein Exemplar in Sambesi auf stolze 4.000 Jahre. Wissenschaftliche Untersuchungen in Tansania, Kenia oder Sambia führten allerdings zu dem Ergebnis, dass Affenbrotbäume kaum älter als 400 Jahre werden.
Verbreitung des Affenbrotbaumes
Das Hauptverbreitungsgebiet der Affenbrotbäume liegt südlich der Sahara, im trockenen afrikanischen Tiefland. Da die Bäume frostempfindlich sind, kommen sie südlich des 15. Breitengrades nicht vor. Vorkommen fehlen auch in den Regenwäldern Zentralafrikas. Die Bäume wachsen an den Küsten ebenso, wie in Höhen von mehr als 1.000 Metern. An den Küsten wurden die Bäume vermutlich angepflanzt, so dass das natürliche Verbreitungsgebiet eher im Binnenland liegt.
Affenbrotbaum als Zimmerpflanze
Der Affenbrotbaum ist als Zimmer- und Kübelpflanze beliebt. Dennoch werden die Bäume in unseren Breiten bislang kaum gehandelt. Damit ist der Hobbygärtner gefragt und muss sich seinen Affenbrotbaum selbst heranziehen. Doch Achtung: Affenbrotbäume erreichen als Zimmerpflanze etwa zwei Meter an Wuchshöhe.
Blüht der Affenbrotbaum?
Auch als Zimmerpflanze steht der Affenbrotbaum seinen wilden Verwandten in nichts nach und beeindruckt mit kleinen weißen Blüten, die grüppchenweise auftreten und charakteristisch nach unten hängen. Die filigran wirkenden Blüten erscheinen frühestens fünf Jahre nach der Pflanzung. Damit sich aus den Blüten auch Früchte entwickeln, werden Sie selbst aktiv werden müssen und können versuchen, die Bestäubung mit einem Pinsel zu bewerkstelligen.
Tipp: In Afrika sorgen meist Flughunde für die Bestäubung des Gewächses.
Affenbrotbaum pflanzen: einen passenden Standort finden
Für den Affenbrotbaum sollte ein heller und sonniger Standort gefunden werden. Er kommt dabei auch mit praller Mittagssonne gut zurecht. Ein nach Süden hin ausgerichtetes Blumenfenster ist der ideale Standplatz für die wärmeliebenden Exoten. Den Sommer darf der Affenbrotbaum auf Balkon oder Terrasse verbringen.
Bei zu intensiver Sonneneinstrahlung und gleichzeitig mangelnder Bewässerung kann es vorkommen, dass der Affenbrotbaum mit Blattfall reagiert. Dies ist eine natürliche Schutzwirkung der Pflanze, um sich vor dem Austrocknen zu bewahren. Steht die Pflanze dagegen zu dunkel, vergeilen die Triebe. Dies ist an einem unregelmäßigen Wuchs und an einem Vergilben der Triebe zu erkennen.
Die Pflanzen wachsen recht schnell, ein entsprechendes Platzangebot sollte gegeben sein. Nicht optimal für die Pflanze ist ein Platz unmittelbar über der Heizung. Im Winter sollte der Affenbrotbaum aber auch nicht unter zehn Grad Raumtemperatur stehen.
Das ideale Substrat auswählen
Bei der Wahl des Substrates sollte der Wüstenpflanze weitgehend entsprochen werden. Als Grundlage kann herkömmliche Blumenerde verwendet werden. Diese wird mit Sand oder Perlite jeweils zu 2/3 vermischt. Es kann aber auch handelsübliche Kakteenerde verwendet werden.
Wichtig ist, dass die Erde gut wasserdurchlässig ist. Wenn auch der Affenbrotbaum vieles verzeiht, Staunässe verträgt die Pflanze nicht. Fließt das Gießwasser nicht ab, kommt es schnell zum Faulen der Wurzeln und der Affenbrotbaum ist dann meist nicht mehr zu retten. Um die Pflanze mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen, kann dem Substrat etwas Mulch beigegeben werden.
Den Affenbrotbaum pflanzen – Schritt für Schritt
- Pflanzgefäß auswählen
- Substrat vorbereiten
- Pflanze wässern
- Drainage legen
- Pflanze einsetzen
- Substrat auffüllen
- Erde gut andrücken
- Pflanze wässern
Bei der Wahl des Pflanzgefäßes ist zu berücksichtigen, dass sich der Affenbrotbaum schnell entwickelt und kleine Pflanzgefäße innerhalb weniger Wochen durchwurzelt sein werden. Damit im ersten Standjahr nicht mehr umgepflanzt werden muss, ist das Pflanzgefäß in ausreichender Größe zu wählen.
Der Pflanze bekommt es sehr gut, wenn sie vor dem Einpflanzen gewässert wird. Stellen Sie das Bäumchen vorab etwa eine Woche in ein Gefäß mit warmem Wasser, werden sich bald nach dem Einpflanzen die ersten Triebe zeigen. Um für eine gute Durchlässigkeit des Substrats zu sorgen, ist eine Drainage hilfreich. Hierfür wird in den Gefäßboden eine Schicht aus Tonscherben oder Kies gegeben, bevor das Substrat eingefüllt wird.
Der Affenbrotbaum wird mittig in das Pflanzgefäß gesetzt. Anschließend füllen Sie das Gefäß komplett mit Substrat auf und drücken die Erde gut an, bevor Sie die Pflanze wässern und an ihrem Standort aufstellen.
Den Affenbrotbaum umtopfen
Der Affenbrotbaum wächst schnell, das heißt, die Wurzeln breiten sich im Pflanzgefäß aus. Wird dies nicht bedacht, bekommt das Bäumchen in seinem engen Pflanztopf nicht genügend Luft und Nährstoffe. Damit sich die Pflanze artgerecht entwickelt, sollte der Affenbrotbaum mindestens einmal pro Jahr neue Erde und ein größeres Pflanzgefäß erhalten.
Hinweis: Können sich die Wurzeln nicht weiterentwickeln, weil das Pflanzgefäß zu eng geworden ist, kann es passieren, dass die Blätter abfallen und regelrecht vertrocknen.