Alokasien zu vermehren, ist absolut nicht schwer. Sie benötigen dazu lediglich ein scharfes Messer oder Samen. Dann stehen neuen Pflanzen nichts mehr im Weg.
Haben die Tropen bereits Einzug in Ihr Wohnzimmer gehalten, möchten Sie es vielleicht nicht dabei belassen und Ihre Alokasie möglichst erfolgreich vermehren. Dabei gilt es, einiges zu beachten. Sie können sich für verschiedene Methoden der Vermehrung entscheiden und müssen dabei mehr oder weniger viel Geduld aufbringen. Vermehren gönnen Sie die Alokasie prinzipiell per Wurzelteilung und Aussaat. Beide Varianten möchten wir Ihnen hier einmal genauer vorstellen.
Vermehrung durch Wurzelteilung
Um die Alokasie durch Teilung vermehren zu können, müssen die Pflanzen natürlich eine gewisse Größe erreicht haben. Das Wurzelsystem junger Alokasien ist nämlich noch nicht hinreichend ausgebildet und der Eingriff würde der Pflanze nicht gut bekommen. Gehen Sie bei der Wurzelteilung wie folgt vor:
❶ Um die Teilung vornehmen zu können, müssen Sie das Pfeilblatt vorsichtig aus dem Pflanzgefäß entfernen.
❷ Nun schütteln Sie die Erde von der Pflanze ab und teilen das Rhizom mit einem scharfen Messer in mehrere Stücke. Je nach Größe der Pflanze können Sie so also mehrere neue Pflanzen gewinnen.
Wichtig:
Verwenden Sie immer scharfes Schneidwerkzeug, um glatte Abschnitte zu erzeugen und die Pflanze nicht unnötig zu verletzen.
❸ Die entstandenen Bruchstücke sollten Sie zunächst etwas antrocknen lassen. Anschließend können Sie die Rhizome in ein Torf-Sand-Gemisch einpflanzen. Warme Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit begünstigen die erfolgreiche Vermehrung. Zeigen sich frische Triebspitzen, können Sie davon ausgehen, dass die Wurzelteilung Erfolge gebracht hat.
Vermehrung durch Aussaat
Alokasien können auch durch Aussaat vermehrt werden. Dabei können Sie darauf vertrauen, dass Ihre älteren Alokasien Samen ausbilden oder aber den im Fachhandel angebotenen Samen nutzen. Die Vermehrung durch Samen kann dabei ganzjährig erfolgen. Es bietet sich aber an, die Aussaat im Sommer vorzunehmen. Dann können Sie das Pflanzgefäß an warmen Tagen an einen geschützten Sonnenplatz im Freien stellen.
Am erfolgreichsten gestaltet sich diese Methode übrigens, wenn Sie den Samen möglichst zeitnah, innerhalb eines Monats nach der Samen-Gewinnung aus einer bestehenden Pflanze in den Boden einpflanzen. Gehen Sie dabei so vor:
❶ Um die Keimung zu fördern, sollten Sie den Samen vorbehandeln. Übergießen Sie die Samenkörner hierfür mit heißem Wasser und lassen Sie sie darin etwa zwei Tage aufquellen.
❷ Anschließend können Sie die Samen auch schon einpflanzen. In einer hochwertigen Aussaaterde sind in der Regel alle wichtigen Bestandteile enthalten, welche für eine erfolgreiche Keimung notwendig sind. Mischen Sie groben Sand unter das Substrat, wird die Durchlässigkeit des Bodens verbessert und die jungen Pflanzen sind vor Staunässe geschützt.
Die Samen nun also zirka einen Zentimeter tief in die Erde einbringen. Den Boden anschließend leicht andrücken. Anschließend das Pflanzgefäß an einem warmen Ort aufstellen. Die optimale Keimtemperatur liegt bei 25 bis 30 Grad.
❸ Nun sollten Sie die Erde immer gleichmäßig befeuchten, aber niemals durchnässen. Es bietet sich dabei an, statt mit der Gießkanne mit dem Pflanzensprüher zu arbeiten und das Substrat lediglich zu befeuchten. Dabei sollten Sie kein Leitungswasser verwenden. Wasser direkt aus der Leitung ist nämlich zu kalkhaltig. Verwenden Sie stattdessen Regenwasser oder destilliertes Wasser.
Das tägliche Besprühen mit Wasser dürfen Sie übrigens nicht vergessen. Trocknet das Substrat nämlich einmal aus, kann dies die erfolgreiche Vermehrung bereits zu Nichte machen.
❹ Dann heißt es abwarten. Alokasien keimen nämlich recht unregelmäßig. Dies hängt nicht zuletzt mit den Standortbedingungen und dem verwendeten Substrat zusammen. Frühestens nach zwei Monaten zeigen sich erste Triebspitzen. Die Keimzeit kann aber auch drei Monate und mehr betragen. Erscheinen die ersten Blättchen darf der Pflanzkübel etwas kühler stehen. Bei Temperaturen um 20 Grad können Sie die Pflanzen nun weiter kultivieren.
❺ Etwa einen Monat nach erfolgter Keimung ist es an der Zeit, die jungen Pflänzchen vorsichtig zu vereinzeln. Dabei sollten Sie die kräftigsten Jungpflanzen auswählen und sie in einzelne Pflanztöpfe umsetzen. Die Pflanzen gedeihen am besten in hochwertiger Kübelpflanzenerde, welche Sie mit Kies, Lavagestein oder grobem Sand versetzen. Dies verbessert die Durchlässigkeit des Bodens. Das Gießwasser kann besser abfließen und das Wurzelwerk wird besser durchlüftet.
❻ Nachdem die Pflanzen ein eigenes Pflanzgefäß erhalten haben, werden sie wie erwachsene Alokasien gepflegt. Sie erhalten also einen hellen, aber nicht vollsonnigen Standort und werden bei Zimmertemperatur kultiviert. Die Jungpflanzen besitzen zudem einen erhöhten Nährstoffbedarf und sollten in den ersten Monaten etwas mehr gegossen werden als ältere Exemplare.
Haben Sie die Erde mit Kompost angereichert, ist keine Düngung nötig. Ansonsten können Sie in der Wachstumsphase alle zwei Wochen Flüssigdünger in geringer Konzentration verabreichen.
Vor- und Nachteile von Wurzelteilung und Aussaat
Wurzelteilung:
+ Diese Methode ist wenig zeitaufwendig und besitzt eine recht hohe Erfolgsquote.
+ Es lassen sich mehrere Pflanzen gewinnen, welche sofort eingepflanzt werden können.
+ Es sind keine Kosten notwendig und auch der Arbeitsaufwand ist recht gering.
– Um das Rhizom teilen zu können, wird eine ausreichend entwickelte Pflanze benötigt.
– Der Eingriff ist nicht immer erfolgreich und kann der Pflanze schaden.
Aussaat:
+ Wer eine Alokasie besitzt, kann die Samen aus der vorhandenen Pflanze gewinnen.
+ Es lassen sich mit etwas Geduld und Glück zahlreiche neue Pflänzchen gewinnen.
– Da Alokasien recht selten Samen ausbilden, ist häufig der Kauf des Samens erforderlich.
– Die Aussaat ist nicht immer erfolgversprechend und erfordert mehrere Monate Geduld.
– Die Samen müssen bewässert werden und benötigen gleichbleibend hohe Temperaturen.