Viele Bäume haben eine wunderschöne Krone, doch darunter sieht es oft kahl und langweilig aus. Das lässt sich leicht ändern, indem Sie die Bäume unterpflanzen. Aber Vorsicht! Nicht jede Pflanze eignet sich für jeden Baum.
Wohin das Auge reicht – überall Bäume, Blumen und Sträucher. Das ist wohl der Traum eines jedes Gärtners. Egal auf welcher Ebene sich die Augen befinden, es gibt immer etwas zu sehen und zu entdecken. Unter Bäumen ist es aber gar nicht so einfach ein fleckendeckendes Blumenmeer zu schaffen, da die unterschiedlichen Ansprüche und besonders das Wurzelwachstum der Bäume es anderen Pflanzen ziemlich schwer macht.
Damit es in der der pflanzlichen Garten-WG harmonisch zugeht, müssen die Bewohner gut zueinander passen. Lichtverhältnisse, Raum für Wurzelwachstum, sowie die Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser bilden die häufigsten Streitpunkte, die Sie gar nicht erst aufkommen lassen sollten.
Welche Pflanzen eignen sich für welche Bäume?
Tiefwurzler und Herzwurzler unterpflanzen
Tiefwurzler sind für die Unterpflanzung besonders gut geeignet. Sie lassen im oberflächennahen Erdreich auf der Baumscheibe viel Platz für das Wachstum anderer Arten. Besonders einfach ist die Ansiedelung von Begleitern unter Eschen, Eichen und Tannen, die allesamt senkrechte Haupt- oder Pfahlwurzeln ausbilden.
Tiefwurzler ohne Pfahlwurzeln wie Esskastanien und Herzwurzler wie Linden oder Lärchen wurzeln etwas raumgreifender. In einigem Abstand zum Baumstamm sollte sich dennoch ein leicht freies Erdreich für die Bepflanzung finden lassen. Hostas, Heckenkirschen, Forsythien oder auch Beerensträucher wie Brombeeren bieten sich als Begleiter an.
Flachwurzler unterpflanzen
Flachwurzler wie Weiden, Magnolien oder Birken bereiten dem Hobbygärtner beim Unterpflanzen deutlich mehr Probleme. Ihr tellerförmiges Wurzelnetz reicht über die gesamte Baumscheibe und ist in der Regel dicht und kompakt. Einige freie Stellen lassen sich aber auch unter diesen Bäumen mit etwas Geduld finden. Prüfen sie im Abstand von etwa 40 Zentimetern das Erdreich durch einen leichten Anstich mit einem Spaten. Spüren Sie keinen nennenswerten Widerstand, haben Sie vermutlich einen geeigneten Standort für einen Begleiter gefunden.
Darüber hinaus ist auch auf bereits durchwurzeltem Erdreich eine Neuansiedlung von Pflanzen nicht völlig ausgeschlossen. Farne, grüne Bodendecker wie Efeu, aber auch kleine Blumen wie Krokusse, Schneeglöckchen oder Maiglöckchen finden selbst unter ausgeprägten Flachwurzlern noch genügend Erde. Einige waldbewohnende Sträucher, darunter die blühfreudigen Rhododendren, sind außerdem durchsetzungsstark genug, um im Konkurrenzkampf mit flachwurzelnden Bäumen erfolgreich zu bestehen.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, den Boden auf der Baumscheibe regelmäßig zu mulchen. Gewöhnliche Gartenerde ist durch die doppelte Beanspruchung sonst sehr schnell ausgelaugt.
Regen- und Sonnenschirmeffekt beachten
Bedenken Sie, dass Bäume mit dichtem Laubwerk im Sommer fast wie ein Regenschirm wirken. Selbst wenn die Baumwurzeln den Begleitern das Wasser nicht direkt streitig machen, müssen Sie die Pflanzen häufiger gießen als Gewächse, die unter freiem Himmel wachsen.
Der Baumschatten stellt für Sträucher mit hohem Lichtbedarf – wie Flieder – ein ernsthaftes Problem dar. Verzichten Sie deshalb auf die Unterpflanzung ihrer Bäume mit allen Arten, die nur an vollsonnigen Standorten gut gedeihen. In den Randbereich der Baumscheibe, die zumindest einige Stunden am Tag der Sonne ausgesetzt sind, können Sie zum Beispiel noch Hortensien pflanzen, die gut mit Halbschatten zurechtkommen.