Der Herbst die graue Jahreszeit? Keineswegs! Mit ausgesuchten Pflanzen und herbstlich-farbenfroher Deko lässt sich der Indian Summer in jedem Garten verwirklichen.
Gelb, Orange, Rot und verschiedene Grün- und Braun-Nuancen breiten sich aus. Wer dieses Farbenspiel ab September im Garten beobachten kann, der weiß: Der Indian Summer zieht ein. Der Sommer zieht hinfort und der Herbst erstrahlt in seiner ganzen Pracht. Wer sich das typische Herbst-Feuerwerk im Garten nicht entgehen lassen möchte, der holt sich die passende Bepflanzung und das passende Equipment in den Garten. Wie der Garten herbsttauglich wird, soll dieser Beitrag verraten.
Das Who-is-who der beliebtesten Herbstpflanzen
Auch wenn am 23. September der kalendarische Herbstanfang war, muss das noch lange nicht bedeuten, dass sich die Farbenpracht im Garten gen Ende neigt. Die folgenden Beispiele zeigen, welche Herbstpflanzen den Gartenbesitzer nun mit ihrer Pracht erfreuen.
✿ Anemonen
Rosenwichte, Glattblattastern und Raublattastern sind drei Anemonen-Sorten, die im Herbst im Garten gedeihen – und diesen in eine kunterbunte Farbenpracht tauchen. Die genannte Reihenfolge sollte auch beim Pflanzen eingehalten werden, denn Rosenwichte sind – wie der Name bereits vermuten lässt – die Kleinsten und sollten in vorderster Reihe stehen.
✿ Astern
Die Farbenpracht kommt oberhalb einer Mulchdecke nicht nur besonders gut zum Vorschein, sondern hilft auch dabei, den Boden feucht zu halten. Und genau so mögen es die Astern auch. Schmetterlinge, Hummeln und Bienen schätzen ihrerseits die Astern als Nahrungsquelle.
✿ Chrysanthemen
Von September bis November ist die beste Zeit für Chrysanthemen. Diese Pflanze gibt es in vielerlei Farben. Eine Besonderheit sind ihre Blütenknospen, die sich erst dann ausbilden, wenn Tag und Nacht in etwa gleich lang sind. Die Pflanze lässt sich übrigens sehr leicht in die Irre führen. Ein Pflanzkübel oder eine Folie signalisiert den Herbstanfang – und bringt die Chrysantheme zum Blühen.
✿ Dahlien
Dahlien blühen häufig bis zum ersten Frost. Gartenboden und ab und an ein wenig Kompost sind der Nährboden, den die Dahlie ganz besonders schätzt. Ein feuchtes Klima und unterstützende Bambusstäbe, die ihnen Halt bieten, sind die Freunde der Dahlien.
✿ Herbstviolen
Gepflanzt werden Herbstviolen für gewöhnlich von September bis Oktober. In den Farben Violett, Braun und Orange trotzen sie dem Winter. Selbst wenn es bitterkalt wird, lassen sie nur kurzzeitig ihre erheiternden Blüten hängen, um dann bei steigenden Temperaturen wieder den Kopf zu recken. Vom Frost erholen sie sich indes erst im Frühjahr wieder.
✿ Lampenputzergras
Diese Pflanze verdankt ihren Namen den Blütenständen, die im Spätsommer erscheinen und bis zu 30 Zentimeter lang werden können. Der borstige, fedrige Look sieht auch in Herbst und Winter besonders schön aus. Häufig werden sie gemeinsam mit Astern gepflanzt.
✿ Skimmies
Skimmies sind in Herbst und Winter ein wahrer Hingucker. Die Blätter sind immergrün, ab Oktober leuchten die roten Blütenknospen der Skimmia japonica. Ursprünglich stammt die Skimmie aus dem japanischen Gebirge und mag es auch heute noch so kalt wie es dort war.
✿ Tagetes
Die Tagetes ist der Freund des Gartenbesitzers, denn sie hilft, die Aufmerksamkeit der Schnecken vom Gemüsebeet wegzulenken. Oder anders: Wer die Tagetes ins Gemüsebeet pflanzt, der lockt damit Schnecken an und kann sie dort ganz einfach einsammeln. Bei der Tagetes handelt es sich um eine einjährige Pflanze. Sie ist auch bekannt als „türkische Nelke“ oder als „Studentenblume“.
Pflanztipps schon im Vorfeld beachten
Um sich im Herbst an einer bunten Pflanzenpracht erfreuen zu können, müssen einige kleine Kniffe bereits im Vorfeld bedacht werden. „Herbstblüher sollten im Beethintergrund gepflanzt werden, damit sie die Sommerblüher nicht verdecken. Kleinere, inzwischen verblühte Sommerstauden können stehen bleiben, sie sorgen für einen interessanten Vordergrund. Zu hohe Sommerblumen sollten zurückgeschnitten werden. Eine Faustregel besagt: Man lässt halb so viel Abstand zur nächsten Pflanze, wie die Staude hoch wird“, heißt es in diesem bildreichen Pflanzratgeber. Daneben gilt es diese Tipps auf den Weg in einen herbstlichen Garten zu berücksichtigen.
- Ein Mulchvorgang hilft dabei, das Beet locker und feucht zu halten und Unkraut keine Chance zum Keimen zu geben.
- Stauden, die im Frühjahr blühen, können im Herbst geteilt werden. Das verjüngt und vermehrt die Stauden in einem Aufwasch. Ein Rückschnitt ist nicht nötig.
- Um den neu angepflanzten Stauden einen guten Start zu ermöglichen, müssen die Wurzeln von Erde und Unkraut befreit werden. Bevor sie in die gut gelockerte Erde kommen, kurz ins Wasser tauchen. Das Erdloch sollte doppelt so groß sein wie der Wurzelballen.
Mit der passenden Garteneinrichtung den Indian Summer erleben
Um den farbenfrohen Indian Summer im Garten genießen zu können, braucht es nicht nur einen grünen Daumen und ein paar Tipps zur Auswahl der Pflanzen. Auch die Einrichtung muss auf den Herbstmodus gebracht werden. Und das geht so:
❶ Auf den Gartenstühlen und den Liegen werden gemusterte Wolldecken und Kissen drapiert, die nicht nur für Gemütlichkeit sorgen, sondern auch mollig warmhalten, wenn ein raues Herbstlüftchen weht. Auch der Strandkorb kann entsprechend ausstaffiert werden. So werden die Gartenmöbel zum gemütlichen Ort, von dem aus der Einzug des Herbstes eingeläutet werden kann.
❷ Zu Dekorationszwecken werden Kerzen aufgestellt, die sich in hohen Gläsern befinden. Diese verhindern, dass das romantisch wirkende Kerzenlicht einfach durch den Herbstwind ausgeblasen wird. Auch Laternen ähnliche Kerzenständer passen sehr gut zu dieser Jahreszeit.
❸ Auch aus Weiden gebastelte natürliche Deko ist nun auf dem herbstlichen Tisch wohl platziert. Wer die Terrasse überdacht hat, kann das Weidengeflecht mit bunten Blättern ausschmücken und sogar dort belassen.
Wer möchte kann bereits im Herbst an die Tiere denken und entsprechende Häuschen aufstellen. Naturschützer raten dazu, dies frühzeitig zu tun, damit die Tiere sich auch daran gewöhnen können, dass ein Vogelhäuschen oder eine Futtersäule ihnen Nahrung spendet. Werden diese erst aufgehängt, wenn der Boden bereits gefroren ist, haben die Vögel vielleicht schon andernorts eine Futterquelle aufgetan.