Schneeglöckchen gehören zu den ersten Blumen im Garten und läuten den Frühling ein. Kultivieren lassen sie sich sowohl im Freiland als auch im Pflanzkübel.
Das Schneeglöckchen (Galanthus) zählt zu den ersten Frühlingsboten im noch winterlichen Garten. Die zarten Pflanzen sind seit der Antike bekannt und werden botanisch zu den Amaryllisgewächsen gezählt. Schneeglöckchen können üppige Blütenteppiche ausbilden und lassen sich auch als Schnittblume kurzzeitig verwenden.
Besonderheiten
Die mehrjährigen krautigen Pflanzen erhielten ihre Bezeichnung vom griechischen Wort für “Milchblüte”. Daher werden Schneeglöckchen gemeinhin auch Milchblumen genannt.
In unseren Gärten wächst meist das Gewöhnliche Schneeglöckchen. Die Pflanzen kommen in beinahe 20 Arten vor. Die Unterschiede werden häufig erst bei näherem Hinsehen sichtbar.
Schneeglöckchen stehen unter Naturschutz. Umfangreichere Bestände lassen sich häufig unweit von früheren Klosteranlagen finden.
Passenden Standort auswählen
Schneeglöckchen sind einfach zu kultivieren und stellen kaum Ansprüche an ihren Standort. Ein halbschattiger Stand unter Sträuchern oder Laubbäumen eignet sich sehr gut. Frühblühende Arten bevorzugen einen vollsonnigen Standplatz.
In Kombination mit Krokussen und Winterlingen bilden Schneeglöckchen einen willkommenen Farbtupfer im noch trist erscheinenden Garten. Ein geschützter Standort ist zu bevorzugen. Nach der Blüte ziehen sich die Zwiebelblumen in den Boden zurück. Mit der Bodenbearbeitung sollte erst Mitte Mai begonnen werden, wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist.
Passendes Substrat verwenden
Schneeglöckchen wachsen bevorzugt in einem lockeren, humosen Boden. Trocknet das Substrat auch im Sommer nicht aus, vermehren sich die Schneeglöckchen und bilden weitläufige Blütenteppiche. Ein alkalischer bis neutraler Boden wird bevorzugt. Für einen guten Nährstoffgehalt ist zu sorgen.
Schneeglöckchen pflanzen
Schneeglöckchen gelangen als abgepackte Zwiebeln in den Handel. Hierbei werden Qualitätsunterschiede deutlich. Hochwertige Zwiebeln geben einem Fingerdruck kaum nach und fühlen sich prall an. An weichen und dünnen Exemplaren wird der Hobbygärtner wenig Freude haben.
Tipp: Schneeglöckchenzwiebeln sind empfindlich und trocknen bei langer und unsachgemäßer Lagerung leicht aus.
Im Spätsommer kann mit dem Pflanzen von Schneeglöckchen begonnen werden. Drohen im November die ersten Bodenfröste, sollte die Pflanzung beendet sein.
Pflanzanleitung
1. Standort auswählen
2. Boden vorbereiten
3. Pflanzlöcher graben
4. Pflanzabstand beachten
5. Pflanzlöcher mit Substrat auffüllen
6. Pflanze angießen
Vor der Pflanzung ist der Boden aufzulockern. Karger Boden kann mit Kompost oder Hornspänen aufgewertet werden. Die Pflanzlöcher müssen acht bis zehn Zentimeter tief gegraben werden. In ein Pflanzloch können bis zu fünf Zwiebeln gesetzt werden. Zwischen den einzelnen Zwiebeln ist ein Abstand von fünf Zentimetern einzuhalten.
Tipp: Damit die Zwiebeln austreiben können, muss die Spitze bei der Pflanzung nach oben zeigen und die Wurzel folglich nach unten.
Schneeglöckchen im Pflanztopf kultivieren
Wer umgehen möchte, dass bereits stark ausgetrocknete Zwiebeln nicht mehr austreiben, kann auch bereits im Topf herangezogene Pflanzen kaufen und diese entweder ins Beet setzen oder im Gefäß weiter kultivieren.
Sollen Schneeglöckchen auf Balkon oder Terrasse zum Blickfang werden, ist der Standort für das Pflanzgefäß im Halbschatten oder Schatten zu suchen. An sonnigen Plätzen vertrocknen die zarten Pflanzen.
Der Pflanztopf muss eine ausreichende Größe besitzen. Als Faustregel gilt die vierfache Höhe der Blumenzwiebel.
Pflanzanleitung
1. Pflanzgefäß auswählen
2. Substrat vorbereiten
3. Drainage anlegen
4. eine Schicht Erde einbringen
5. Zwiebeln einsetzen
6. übriges Substrat auffüllen
7. Pflanze angießen
Für die Pflanzung kann normale Blumenerde verwendet werden. Damit das Wasser gut abfließen kann und die Wurzeln nicht unter Staunässe leiden, ist eine Drainage anzulegen. Hierfür gibt der Hobbygärtner Tonscherben oder Kies auf den Boden des Pflanzgefäßes.
Die Drainage wird mit einer Schicht Erde abgedeckt, bevor die Zwiebeln eingesetzt werden. Über den Schneeglöckchenzwiebeln wird die Pflanzerde mindestens fünf Zentimeter hoch aufgefüllt und leicht angedrückt.
Schneeglöckchen richtig gießen
Schneeglöckchen im Beet oder auf dem Rasen benötigen keine extra Wassergaben. Im Pflanzgefäß kultivierte Zwiebeln müssen dagegen gegossen werden, da der Boden schnell austrocknet.
Im Freiland erhalten die Pflanzen im Spätwinter und Frühling ausreichend Feuchtigkeit. Allein in vollsonnigen Lagen und bei anhaltender Trockenheit dürfte die Bewässerung notwendig werden.
Tipp: Schneeglöckchen können mit Leitungswasser gegossen werden.
Im Sommer haben sich die Pflanzen in den Boden zurückgezogen und geraten schnell in Vergessenheit. Damit die Zwiebeln im Erdreich überdauern, dürfen sie nicht austrocknen. Der Boden ist nach Möglichkeit stets feucht zu halten. Von Vorteil ist ein Standort im Schatten von Bäumen oder Hecken.
Schnellglöckchen richtig düngen
Bei der Pflanzung ist der Boden mit Langzeitdünger in Form von Kompost oder Hornspänen zu versorgen. Die Zwiebeln können anschließend mehrere Jahre ohne zusätzliche Düngung auskommen.
Eine Ausnahme bilden im Topf gezogene Schneeglöckchen. Das Nährstoffangebot ist im Pflanzgefäß zu gering und braucht sich schnell auf. Ein handelsüblicher Flüssigdünger, vor oder nach der Blüte verabreicht, versorgt die Pflanzen ausreichend.
Tipp: Ist die Pflanze überdüngt, bildet sich vermehrt Blätter, aber kaum Blüten aus.
Die Pflege nach der Blüte
Nach der Blüte benötigen die Schneeglöckchen Ruhe. Der Hobbygärtner wartet ab, bis die Blätter komplett vertrocknet sind. Diese Ruhephase brauchen die Pflanzen, um im nächsten Jahr wie gewohnt zu blühen.
Pflanz- und Pflegetipps im Überblick
Tätigkeit | Erläuterung |
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Standort finden |
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Boden vorbereiten |
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Schneeglöckchen gießen |
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Schneeglöckchen düngen |
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Schneeglöckchen vermehren
Blühen Schneeglöckchen an ungewöhnlichen Standorten oder bilden plötzlich riesige Blütenteppiche, ist dies das Ergebnis der natürlichen Vermehrung. Nach der Blütezeit neigen sich die Stängel zum Boden und die Fruchtknoten platzen auf. Ameisen laben sich am Samenfortsatz und verteilen die Samen in den Beeten und auf dem Rasen. Diese Form der Vermehrung nennt der Fachmann Myrmekochorie.
Der Hobbygärtner besitzt zudem die Möglichkeit, Schneeglöckchen gezielt durch Aussaat oder Teilung zu vermehren. Die Aussaat ist ein langwieriger Prozess. Bis die Sämlinge zur Blüte kommen, können mehrere Jahre vergehen.
Weit einfacher gestaltet sich die Teilung größerer Blütenhorste. Mithilfe eines Spatens werden die Horste in faustgroße Teilstücke zerlegt. Diese Teilstücke werden sofort an ihren neuen Standort gebracht und zügig eingepflanzt. Erfolgt die Teilung im Sommer oder Herbst, blühen die Pflanzen bereits im nächsten Frühling.
Krankheiten und Schädlinge am Schneeglöckchen erkennen
Die kurze Vegetationszeit der Frühblüher macht das Schneeglöckchen kaum angreifbar für Insekten. Die meisten Gartenschädlinge halten noch Winterschlaf oder sind noch nicht geschlüpft.
Gelegentlich wird Grauschimmel beobachtet. Die Pflanzen überzieht ein grauer Schleier. Es können alle Pflanzenteile betroffen sein, was zum Absterben des Schneeglöckchens führt. In einem solchen Fall gilt es, den Standort zu überprüfen.
Gegen Grauschleier kann mit chemischen Mitteln vorgegangen werden. Eine Analyse des Bodens ist ratsam. Der Pilz kann sich dort halten und auf andere Pflanzen übergreifen.
Sind Schneeglöckchen giftig?
Schneeglöckchen sind in allen Pflanzenteilen giftig. Am giftigsten ist die Zwiebel, welche mit Amaryllidaceae ein toxisches Alkaloid enthält. In den Stängeln und der Blüte kann mit Galantamin ein Stoff nachgewiesen werden, der in geringen Dosen in der Medizin zur Linderung von Alzheimer eingesetzt wird.
Für den Menschen besteht keine unmittelbare Gefahr. Die toxische Wirkung ist eher gering und Schneeglöckchen ähneln keinem essbaren Gewächs. Eine Gefahr besteht allerdings für Katzen und Hunde.
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