Rosmarin kann man gar nicht genug haben, oder? Das habe ich auch auf Instagram gefragt und die Meinung dazu war ziemlich deutlich: Ganz genau!
Deshalb will ich euch zeigen, wie einfach ihr Rosmarin vermehren könnt.
Durch die Vermehrung aus Stecklingen können aus einer großen Pflanze ganz viele neue kleine Pflänzchen entstehen.
Ein Strauch in unserem Garten ist so groß geworden, der brauchte mal wieder einen Formschnitt, damit er schön buschig weiterwächst. Die jungen Triebe wachsen nach oben. Schneidet man sie ab, verzweigt sich das Gehölz an der Schnittstelle. Das tut dem Rosmarin gut und die abgeschnittenen Triebe nutze ich gleich zur Vermehrung durch Stecklinge. Wenn es klappt, gibt es bald einige neue Rosmarinpflänzchen, die es sich in unserem Garten gemütlich machen dürfen.
Rosmarin durch Stecklinge vermehren
Die Stecklingsvermehrung kann ganzjährig erfolgen. Im Frühjahr ist aber ohnehin ein Formschnitt sinnvoll und die jungen Pflänzchen können es sich dann alsbald im Beet gemütlich machen. Gut durchwurzelte Jungpflanzen kann man in den warmen Monaten des Jahres optimal in den Garten pflanzen. Allerdings sollte man jungen Rosmarin im ersten Winter gut gegen Frost abdecken.
Für die Stecklingsvermehrung verwendet man junge Triebe, die noch nicht verholzt sind. Dazu werden mindestens 6-8 cm lange Triebspitze mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere abgeschnitten. Die Schnittstelle sollte möglichst glatt sein, damit weder die Pflanze noch der Steckling beschädigt wird. Unsaubere Schnittstellen machen die Pflanze anfällig für Krankheiten.
Vom Steckling entfernt man – bis auf die oberen 4-5 – alle Nadeln an diesem Zweig. Es gibt zwei Möglichkeiten, damit die Stecklinge wurzeln:
- sie werden in ein Glas mit Wasser gestellt
- sie werden in einen Pflanztopf mit einem Erde-Sand-Gemisch oder Kräutererde gesetzt
Rosmarinstecklinge im Wasser bewurzeln
Bei der ersten Variante werden die Stecklinge in ein Wasserglas gestellt. Die Spitze mit den Nadeln bleibt dabei oberhalb der Wasseroberfläche. Sie bekommen alle 2-3 Tage frisches Wasser.
Aufgestellt werden die Rosmarinstecklinge an einen hellen, warmen Platz. Nach kurzer Zeit bilden sich zarte Wurzeln am unteren Ende.
Wenn die Wurzeln bei den Stecklingen im Wasserglas gut sichtbar sind, werden die bewurzelten Pflänzchen in Kräutererde* gepflanzt und an einem nicht zu sonnigen Ort aufgestellt. Es dauert nur wenige Wochen, bis die Jungpflanzen sich fest verwurzeln und sich die ersten Verzweigungen bilden.
Rosmarinstecklinge in Erde bewurzeln
Man kann auch die Stecklinge direkt in Erde bewurzeln. Dazu werden sie in einen Pflanztopf mit Erde gesteckt. Die Stecklinge sollten den Boden des Gefässes nicht berühren. Es wird entweder ein Erde-Sand-Gemisch verwendet, bei welchem in normale Pflanzenerde etwa 1/3 Sand untergemischt wird. Dadurch wird die Erde schön locker und verdichtet nicht zu sehr. Alternativ kann auch spezielle Kräutererde* genommen werden, die schon auf die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt ist.
Die Erde muss immer feucht gehalten werden, darf aber nicht zu nass sein. Vor allem darf keine Staunässe entstehen. Auch bei dieser Variante werden die Rosmarinstecklinge an einen hellen, warmen Platz aufgestellt. Ob die Stecklinge Wurzeln bilden erkennt man nach einigen Wochen, wenn sich die Pflanzen zu verzweigen beginnen.
Übrigens gibt es die Möglichkeit die Stecklinge in ein Bewurzelungspulver* zu tauchen, bevor sie in die Erde kommen. Das soll das Wurzelwachstum anregen. Ausprobiert habe ich das bisher noch nicht, daher gebe ich euch nur die Info hier weiter, kann aber nicht aus eigener Erfahrung sprechen, ob das (besser) funktioniert. Ich habe nur die Erfahrung gemacht, dass bei der Art, wie ich die Stecklinge vermehre, manchmal nicht alle Wurzeln bilden. Daher setze ich immer mehr Stecklinge an, als ich Pflanzen “brauche”, um möglichen Ausschuss gleich aufzufangen.
Kennt ihr schon mein Rosmarin-Kokedama? Das lässt sich ganz prima mit jungen Rosmarinpflanzen machen und ist eine echt dufte (Tisch-)Deko.
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