Essen im Freien könnte im Sommer so schön sein – wären da nicht die lästigen Wespen. Aber es gibt einige Tricks, mit denen Sie Wespen vertreiben können, ohne den Insekten zu schaden.
- Einige Wespenarten werden von dem Geruch von Süßem und Fleisch magisch angezogen. Mit Ablenkungsmanövern können Sie die Insekten ganz einfach loswerden.
- Drei Prozent der Menschen reagieren auf einen Wespenstich allergisch.
- Wespen sind lästig – aber nützlich: Sie bestäuben Blüten und tragen damit zu einer guten Obsternte bei. Außerdem vertilgen sie Schädlinge im Garten.
Wer im Sommer draußen Kuchen, Eis, süße Getränke oder ein Steak vom Grill genießt, lockt damit ungebetene Gäste an: Wespen. Schnell verfällt die Gästeschar in Panik und schlägt wild um sich. Keine gute Idee! Denn der beste Ratschlag lautet: Erst mal Ruhe bewahren. Und dann unsere Tipps gegen Wespen beachten.
Was hilft gegen Wespen?
Ein Allheilmittel gegen die summenden Plagegeister gibt es nicht. Im Netz kursieren diverse Hausmittel gegen Wespen; nicht alle helfen wirklich. Wer weiß, was Wespen lieben – nämlich den Geruch von süßen oder eiweißhaltigen Speisen – tut sich leichter, sie wieder loszuwerden. Noch wirkungsvoller ist es natürlich, sie erst gar nicht anzulocken.
Hausmittel gegen Wespen: Wespenabwehr mit Sprühnebel
Wassernebel aus einer Sprühflasche vertreibt Wespen wirkungsvoll, so der Rat des Landesbunds für Vogelschutz (LBV). Die Flasche sollte aber unbedingt sauber sein und keine Rückstände von Reinigungsmitteln enthalten. Bei “Wespenalarm” reichen einige Sprühstöße in Richtung der Wespen, um sie zu vertreiben. Für die Tiere signalisiert die feuchte Luft: Achtung Regen, lieber schnell ins Nest!
Trauben als natürliches Lockmittel
Wenn Sie süße, reife Trauben aufschneiden und in ein paar Metern Entfernung platzieren, lenkt das die Tiere von den verlockenden Düften auf Ihrem Tisch ab. Diese Abwehrmethode ist aber mit Vorsicht zu genießen – Sie könnte nämlich den unangenehmen Nebeneffekt haben, dass noch mehr Wespen angeflogen kommen, weil die Trauben gar zu verführerisch duften …
Auch einen Versuch wert: Knoblauch und Basilikum
Zu Hausmitteln wie Knoblauch, brennendem Kaffeepulver oder bestimmten Pflanzen gibt es unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen. In Bezug auf Tomaten, Basilikum oder Weihrauch sagte der Biologe Lars Krogmann gegenüber der FAZ: “Klar mag das eine minimale Wirkung haben, denn die Pflanzen geben Gerüche ab, die von den Wespen auch erkannt werden. Aber Wespen werden sich nicht von ein paar Duftmolekülen abhalten lassen, das zu machen, was sie wollen”.
Sollte die Wespen-Verzweiflung allzu groß sein, sind folgende Hausmittel trotzdem einen Versuch wert: Platzieren Sie frisch aufgeschnittene Knoblauchzehen oder einen Topf mit Basilikum in Ihrer Nähe. Kaffeepulver soll helfen, wenn es leicht vor sich hin glimmt. Geben Sie das Kaffeepulver in ein feuerfestes Gefäß und zünden Sie es an. Der Qualm soll die Wespen fernhalten.
Bitte nicht pusten!
“Bloß nicht pusten, wenn eine Wespe im Anflug ist”, rät Eva Goris von der Deutschen Wildtier Stiftung. “Denn das Kohlendioxid in der Atemluft macht die hungrigen Insekten erst recht aggressiv.” Achten Sie darauf, dass Sie die Tiere auch nicht durch wildes Herumschlagen reizen. Aggressive Wespen stechen schnell.
Vom Kauf tödlicher Wespenfallen, die mit süßem Saft oder Bier gefüllt sind, rät der NABU ganz ab. Die Tiere sterben in der Flüssigkeit einen qualvollen Tod. Zudem gehen vor allem ältere Tiere in die Falle. Das aktive Volk wird nicht dezimiert.
Töten Sie Wespen nicht und zerstören Sie auch ihre Nester nicht.
So können Sie Wespen fernhalten
- Wespen lieben es farbig! Ersetzen Sie bunte Kleidung und Tischdekoration in der Wespensaison lieber durch dezentes Weiß.
- Verzichten Sie auf Deo, Cremes mit Duftstoffen und Parfüm.
- Räumen Sie Essensreste nach dem Essen ab.
- Decken Sie Fruchtsäfte, Obst, Marmeladen und Kuchen immer ab. Getränke sollten Sie immer verschließen, damit Sie nicht versehentlich beim Trinken eine Wespe verschlucken.
- Sollten Sie Obstbäume oder Beerensträucher im Garten haben: Reifes Obst abernten und Fallobst aufsammeln.
Was tun bei einem Wespennest?
Wespen bauen ihre Nester bevorzugt hinter Holzverkleidungen, in Rolläden oder im Dachstuhl. Wenn das Wespennest in ausreichender Entfernung zu Fenstern und Türen ist, sollten Sie versuchen, das Nest zu tolerieren. Schließlich sind Wespen nützliche Tiere und eigentlich nicht gefährlich. Wespen stehen und Artenschutz. Ihre Nester sind geschützt und dürfen nur mit Genehmigung entfernt werden.
Es gibt aber auch Fälle, in denen ein Wespennest entfernt werden muss, zum Beispiel, wenn die Tiere dauernd gestört und dadurch aggressiv werden oder wenn Allergiker im Haus leben. Anlaufstellen sind Imker, Kammerjäger und Wespenberater.
Gut zu wissen: Im Herbst verlassen die Wespen das Nest. Ein guter Zeitpunkt, um das Nest eigenständig zu entfernen – ohne rechtliche Probleme und ohne gefährliche Stiche.
Mehr Solidarität mit Wespen!
Auch wenn sie uns gerne beim Essen im Freien stören, sind Wespen äußerst nützliche Tiere: Sie helfen bei der Blütenbestäubung, halten uns andere Plagegeister wie Fliegen, Spinnen und Blattläuse vom Leib und dienen Vögeln als Futter. Aggressiv sind sie außerhalb ihres Nestbereichs nicht. Sie stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen.
Mit dem ersten Frost Ende September ist der Wespen-Spuk meist vorbei. Nur die Jungkönigin überlebt die Kälte und bereitet sich auf den nächsten Sommer vor.
Was tun bei einem Wespenstich?
Sollte eine Wespe doch mal stechen, hilft eine aufgeschnittene Zwiebel, ein Stück Gurke oder eine Zitronenscheibe. Die Schnittfläche auf die Einstichstelle drücken. Die ätherischen Öle lindern den Schmerz und die Schwellung.