Im Garten fällt immer etwas an, an dem der Zahn der Zeit genagt hat, am Zaun haben die natürlichen Verschleißerscheinungen dafür gesorgt, dass sich dieser nicht mehr befestigen lässt und durch neue Zaunfelder ersetzt werden, ersetzt werden muss. Gartenstiele brechen ab, die Schaukel entspricht nicht mehr den modernen Stil oder der Rost macht sich breit. Die Terrasse bröckelt und so muss eine neue gebaut werden.
Im Normalfall wird abgerissen und alles sofort entsorgt. In Zeiten der Nachhaltig- und Wiederverwertbarkeit sollte man darüber Nachdenken, ob sich eine Vielzahl der Teile und Baustoffe nicht noch einmal einsetzen lassen. Erst einmal aufheben, wegschmeißen kann man es immer noch, hieß es in Zeiten der Mangelwirtschaft zu DDR- Zeiten.
Wie und wo lagern?
Ein Problem in einem ordentlichen Garten dürfte im ersten Moment das Lagern des Materials sein, schließlich sind die meisten Gärten bis in die letzte Ecke aufgeräumt. Altes Material lagern passt nicht in den Garten, schließlich soll der Garten nicht wie eine Mülldeponie aussehen. Das ist aber nur eine Frage der eigenen Sichtweite, da man sich an die komplette Ansicht, dass im Garten nichts herumsteht, gewöhnt hat.
Alles was nicht ins gesellschaftliches Gesamtbild passt, stört und muss weggeräumt werden. Warum? Muss man immer das machen, was alle machen? Es gibt in jedem Garten Ecken und Stellen, die außerhalb der Sichtweite von Grillecke und Sonnenplatz liegen.
Man muss diese nur finden bzw. seine eigene Sichtweite ändern, an die Ansicht der Müll- und Recyclingtonnen auf dem Grundstück hat man sich auch gewöhnt und einen Platz gefunden. Keiner denkt darüber nach, was in einer Mülltonnen so vor sich geht, schließlich lebt der Inhalt der Tonnen, gerade in der warmen Jahreszeit.
Der Deckel des Revisionsschacht für das Abwasser stört auch nicht und niemand denkt darüber nach, dass dort die Toilettenabwässer durchlaufen. Sauberes Altmaterial dürfte dann im Abseits stehend auch nicht stören, alles eine Frage der Sichtweite. Es gibt immer einen Platz (Bild 1) an Seiten- oder Rückwänden von Gerätehäusern oder Garagen.
(Bild 2) Als Gartenzaun sind diese Zaunfelder nicht mehr zu gebrauchen, da einige Teile schon arg verwittert sind und sich nicht mehr befestigen lassen. Als Stützgerüst für Pflanzen, damit diese nicht auf den Weg ragen, erfüllen die alten Zaunfelder ihren Zweck. Nach der Ernte werden die Felder eingelagert und können noch mehrere Jahre ihre Dienste tun, bis sie endgültig ihren Geist aufgeben.
Aus dem Restmaterial nicht mehr benötigten altem Baumaterial (Bild 3) kann man auf einfachste Weise ein Biotop bauen, mit der Zeit bildet sich durch Moose und Verwitterungserscheinungen eine Patina und der Steinhaufen passt sich dem Standort an.
Auf einfachste Weise durch aufschichten ist aus alten Balken und Stein ein Hochbeet entstanden (Bild 4), in den Lücken finden genügend Insekten, Käfer und anderes Krabbelgetier einen neuen Lebensraum.