Hortensien sind ideale Gartenpflanzen: Sie bleiben kompakt, tragen große Blüten und blühen mehrere Monate lang. Wir verraten Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie die Blütensträucher einfach selbst vermehren.
Hortensien lassen sich ganz einfach durch Stecklinge vermehren. In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie’s geht.
Credit: MSG/ Alexander Buggisch / Producer Dieke van Dieken
Hortensien haben viele Liebhaber. Insbesondere die Bauern-Hortensien beeindrucken im Garten von Juli bis in den Herbst hinein mit großen blauen oder rosafarbenen Blütenbällen. Das Schöne ist: Hortensien zu vermehren ist nicht schwer und so können Sie sich ganz einfach – am besten aus Stecklingen – selbst neue Exemplare der Blütensträucher heranziehen.
Das gilt übrigens für alle Hydrangea-Arten und -sorten. Sofern ihnen die Standortbedingungen zusagen, eignen sich die Sträucher auch wunderbar für freiwachsende Blütenhecken. Der Boden sollte gleichmäßig feucht sein und die Sonneneinstrahlung nicht zu stark. Haben Sie also bereits eine Hortensie gepflanzt, können Sie daraus problemlos die erforderliche Anzahl an Pflanzen vermehren und die Hecke auf diese Weise selbst ziehen – also zum Nulltarif! Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt es Ihnen bestimmt.In Kürze: Wie werden Hortensien vermehrt?
Am besten lassen sich Hortensien durch Stecklinge vermehren. Schneiden Sie dafür im Frühsommer noch grüne Triebe ohne Blütenknospen ab und zerteilen Sie diese in kurze Abschnitte mit je einem Blattpaar am oberen und unteren Ende. Entfernen Sie die unteren Blätter und tauchen Sie die Stecklinge in ein mineralisches Bewurzelungspulver. Anschließend stecken Sie sie mehrere Zentimeter tief in Anzuchterde. Nach wenigen Wochen bilden sich die ersten Wurzeln.
Schritt für Schritt: Hortensien durch Stecklinge vermehren
Foto:MSG/Martin Staffler01Triebe für die Vermehrung abschneiden
Die Stecklinge von Hortensien schneidet man am besten im Frühsommer, etwa im Juli. Wählen Sie für die Vermehrung ein paar neue, grüne Triebe, die noch keine Blütenknospen gebildet haben. Schneiden Sie die nur schwach verholzten Kopfstecklinge mit einer Schere oder einem scharfen Messer unterhalb des dritten Blattpaars ab.
Foto:MSG/Martin Staffler02Hortensienstecklinge stutzen
Die unteren beiden Blätter werden abgezwickt und die Stecklinge kurz unter den Blattknoten abgeschnitten. Nun schneiden Sie auch jeweils den Trieb über dem mittleren Blattpaar ab.
Foto:MSG/Martin Staffler03Blätter einkürzen
Kürzen Sie mit einer Schere die verbliebenen Blätter um die Hälfte. Die Hortensie profitiert von diesem Schnitt: So verdunsten die Blätter weniger Wasser und der Steckling kann besser anwachsen.
Foto:MSG/Martin Staffler04Fertige Stecklinge vorbereiten
Wenn Sie die Stecklinge für die Vermehrung fertig vorbereitet haben, sind sie deutlich kleiner als die ursprünglich abgeschnittenen Triebe. Alle Pflanzenteile, die entfernt wurden, wären für die Stecklinge ohnehin unnötiger Ballast. Bevor es ans Stecken geht, tauchen Sie den unteren Triebabschnitt kurz in Bewurzelungspulver (zum Beispiel “Neudofix”).
Foto:MSG/Martin Staffler05Töpfe mit Aussaaterde füllen
Füllen Sie nun Aussaaterde mit einer Pflanzkelle in kleine Töpfe. Die Erde ist auch zum Vermehren von Pflanzen durch Stecklinge gut geeignet. Diese sollten wie Sämlinge anfangs nur wenige Nährstoffe zur Verfügung haben, um das Wurzelwachstum anzuregen.
Foto:MSG/Martin Staffler06Hortensienstecklinge einsetzen
Stecken Sie etwa zwei Stecklinge pro Topf mehrere Zentimeter tief in die Anzuchterde. Befeuchten Sie die Erde zunächst gründlich mit einer Sprühflasche und setzen Sie die Stängel dann rund zwei Zentimeter tief in das Substrat.
Foto:MSG/Martin Staffler07Stecklinge abdecken
Feuchte Luft ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für diese Art der Vermehrung. Mit kleinen Holzstäben und einem transparenten Folienbeutel entsteht das optimale Treibhausklima. Sie können auch spezielle Anzuchtschalen mit Haube verwenden – gerade dann, wenn Sie gleich mehrere neue Hortensien ziehen wollen.
Foto:MSG/Martin Staffler08Töpfe schattig aufstellen
Binden Sie die Tüten mit einer Schnur am Topf fest und stellen Sie die Stecklinge möglichst schattig auf, zum Beispiel auf der Terrasse oder im Garten unter einem Baum. Wichtig ist, dass Sie das Anzuchtgefäß alle paar Tage lüften und die Stecklinge gleichmäßig feucht halten. In der Regel dauert es kaum zwei Wochen, bis sich am Fuß der Stecklinge Wundgewebe (Kallus) und die ersten, kleinen Wurzeln bilden.
Wann werden die Hortensien in den Garten gepflanzt?
Sobald die selbst vermehrten Hortensien gut bewurzelt sind, setzen Sie sie zunächst einzeln in kleine Töpfe mit etwa zehn Zentimeter Durchmesser und kultivieren die Jungpflanzen an einem schattigen Ort im Garten oder Gewächshaus ohne Folienabdeckung weiter. Im ersten Winter sollten Sie die jungen Hortensien an einem kühlen, frostfreien Ort im Haus aufbewahren, da sie noch recht kälteempfindlich sind. Im nächsten Frühling ist es dann soweit und Sie können die neuen Hortensien in den Garten auspflanzen. Nun gilt es, Fehler bei der Hortensienpflege zu vermeiden, damit aus den Jungpflanzen vitale und blühfreudige Sträucher heranwachsen.
MSG/Alexandra Ichters
Die Bauern-Hortensie ist die beliebteste Hortensienart
Hortensien vermehren: Durch Steckholz oder Teilung?
Hortensien-Arten, die am neuen Holz blühen – zum Beispiel die Rispenhortensie und die Schneeballhortensie – kann man auch durch Steckholz vermehren. Der Unterschied zu den oben beschriebenen Stecklingen liegt darin, dass die Triebe unbelaubt sind und erst während der Ruhephase im Spätwinter geschnitten und gesteckt werden. Grundsätzlich kann man einige Hortensienarten auch teilen. Da eine Teilung die Mutterpflanzen aber optisch ziemlich entstellen kann und auch für das Wachstum oder die Blütenfülle nicht nötig ist, sind Steckling oder Steckholz die bessere Vermehrungsmethode.
Werden Sie mit unserem Podcast zum Hortensien-Profi!
Was man bei der Hortensienpflege beachten muss, damit die Blüte besonders üppig ausfällt, verraten Ihnen Nicole Edler und Folkert Siemens in dieser Folge unseres Podcasts “Grünstadtmenschen”. Reinhören lohnt sich!