In Sammlung speichernIn Sammlung speichern Aloe vera, auch Wüstenlilie genannt, gehört zu den absoluten Lieblingspflanzen der Kosmetik- und Gesundheitsindustrie. Mittlerweile ist sie auch hierzulande weit verbreitet und steht in vielen Wohnungen und Wintergärten als Topfpflanze. Aloe-vera-Gel kann viele herkömmliche Hautpflegeprodukte ersetzen und sogar innerlich angewandt die Verdauung anregen. Wenn du nicht mehr so viel Geld für Kosmetik ausgeben möchtest, dann kannst du mit Hilfe deiner eigenen Aloe-vera-Pflanze für stetigen Nachschub an pflegendem Hautgel sorgen. Nachfolgend erkläre ich dir, wie du deine Aloe vera pflegst, vermehrst und das wertvolle Gel gewinnst. Warum es sich lohnt, Aloe vera selbst zu züchten Um im trockenen Wüstenklima zu überleben, hat die Aloe vera (Echte Aloe vera oder Aloe vera Barbadensis Miller) erstaunliche Fähigkeiten entwickelt. Sie ist zum Beispiel in der Lage, Nährstoffe selbst herzustellen, die der karge Wüstenboden nicht vorrätig hat. Wie bei jeder Blattsukkulente wird auch bei der Aloe vera Wasser zusammen mit Wirkstoffen in enormen Mengen in den fleischigen Blättern eingelagert – als Vorrat für trockene Zeiten. Deshalb liefert dir das Gel aus den Blättern der Aloe vera wichtige Vitamine, Enzyme, Mineralstoffe und Aminosäuren. Es ist vielseitig nutzbar, unter anderem für einen gesunden Teint und einen erfrischenden Start in den Tag. Aloe vera eignet sich besonders gut für dein Schlafzimmer, da sie auch nachts Kohlendioxid in Sauerstoff umwandelt, während andere Pflanzen, sobald es dunkel wird, genau wie du Sauerstoff verbrauchen.
Was die Aloe vera braucht Die Aloe vera ist eine anspruchslose Pflanze, die sich hervorragend für die Fensterbank eignet und auch von Menschen gezüchtet werden kann, die nicht unbedingt einen grünen Daumen haben. Durch ihre prall gefüllten Blätter ist die Wüstenlilie absolut kein Leichtgewicht. Darum solltest du sie am besten in einen schweren, breiten Topf pflanzen, der nicht so schnell umkippen kann.
Aloe vera verlangt nach einem sonnigen oder halbschattigen Standort, an den man die Pflanze bei einem Standortwechsel aber langsam gewöhnen muss. Falls du deine kleine Zucht im Sommer doch mal auf den Balkon oder in den Garten auslagern willst, achte darauf, dass der Standort möglichst regen- und windgeschützt ist. Aber nicht vergessen, den Schützling vor den ersten kühlen Tagen wieder an einen warmen Standort umziehen zu lassen, denn schon Temperaturen unter 10 °C können fatale Folgen haben. Beim Gießen gilt: Je weniger desto besser, denn die meisten Sukkulenten verdursten in unseren Wohnungen nicht, sondern ertrinken. Gieße immer nur die Erde und sorge dafür, dass sich in der Blattrosette kein Wasser sammelt. Zwischendurch darf die Erde ruhig einmal ganz austrocknen, genauso wäre es schließlich auch in der Wüste. Denke auch bei der Wahl des Pflanzsubstrats daran, wo die Pflanze eigentlich zuhause ist. Die Wahl fällt am besten auf eine nährstoffarme Variante. Wenn du nur normale Blumenerde hast, kannst du etwas Sand hinzumischen. Zur Düngung reicht etwas Biodünger alle zwei Monate.
Wie du Aloe vera Gel richtig erntest Um deiner Aloe vera ihr pflegendes Gel zu entlocken, ernte die Blätter immer von unten. Das sind die ältesten und damit dicksten. Dadurch erreichst du auch, dass die Pflanze gleichmäßig nach oben wächst und sich ein kleiner Stamm bildet, den du dann tiefer einpflanzen kannst. Wie das geht, erfährst du weiter unten.
Ernte immer ein ganzes Blatt. Bei einer ausgewachsenen, sehr großen Aloe vera kann man das Blatt vom Stamm abschälen, sodass nur ein minimaler Eingriff entsteht. Das funktioniert leider erst ab einer gewissen Größe. Bei einer Aloe vera in Fensterbankgröße ist es am besten, das Blatt nah am Ansatz ein wenig einzuritzen und dann abzudrehen. Ich kann allerdings selten so viel auf einmal verwenden. Darum lagere ich das Blatt im Kühlschrank und schneide immer nur ein Stück ab, um das Gel morgens eiskalt auf dem noch müden Gesicht zu verteilen. Wie bekomme ich das Gel aus den Blättern? Es gibt verschiedene Herangehensweisen, um an das wertvolle Gel zu gelangen. Meistens mache ich es mir leicht und schneide einfach die stacheligen Seiten des Blattes ab und teile es mit den Fingern in zwei Hälften. Diese benutze ich dann zum Verteilen und drücke das Gel direkt aus dem Blatt auf die Haut oder lege nach einer langen Nacht die Blattteile auf die Augen.
Indem du das Blatt großzügig schälst, kannst du aber auch das Gel herauslösen. Aber Vorsicht, Aloe vera enthält neben den vielen guten Wirkstoffen auch Aloin, einen Stoff, der als Abwehr gegen Fressfeinde dient und negative Effekte auf den menschlichen Körper hat. Vor allem wenn du das Gel innerlich anwenden möchtest, ist es besser, das Aloin zuvor abfließen zu lassen. Eine hilfreiche Anleitung dazu findest du in diesem Video:Aloe tiefer setzen Da die ältesten Blätter immer von unten geerntet werden, bildet sich sehr bald ein kleiner Stamm. Unter dem Gewicht der prall gefüllten Blätter droht dieser nach einer Weile abzuknicken. Um das zu vermeiden, ist es nötig, deine Aloe vera erst mit einem Seil oder Stab zu stabilisieren und hin und wieder umzutopfen und „tiefer zu legen“.
Aloe-Ableger züchten Wirf mich nicht weg – Das Lebensmittelsparbuch Mehr Details zum Buch Die Aloe vera bildet von ganz alleine Ableger oder Kindel, die der Vermehrung dienen. Ein Kindel sieht wie eine kleine, neue Pflanze neben der älteren aus. Löse zur Vermehrung diesen Ableger sehr vorsichtig aus der Erde und pflanze ihn in einen neuen Topf. Es dauert etwas, bis sich Wurzeln bilden und die Pflanze zu wachsen beginnt. Eine weitere lustige Eigenart der vielseitigen Wüstenlilie ist, dass sie sich aus einem Stück von sich selbst vermehren kann. Wenn du den oberen Teil eines geernteten Blattes abschneidest und die Schnittstelle ein paar Tage trocknen lässt, kannst du das Blatt danach einpflanzen und schon bald wächst ein neuer Ableger deiner Mutterpflanze. Aloe vera ist eine vielseitige Wunderpflanze mit zahlreichen Wirkungen, die sich ohne großen Aufwand pflegen, ernten und vermehren lässt. Mit nur wenigen Handgriffen steht immer kostenloser Nachschub für die Hautpflege zur Verfügung, der teurer Kosmetik in ihrer Wirkung leicht das Wasser reichen kann – noch dazu vollkommen frei von künstlichen Duftstoffen und Konservierungsmitteln. Wer hat selber eine Aloe vera Pflanze zuhause und will uns ein Bild posten? Oder vielleicht hast du ja noch spannende Anwendungs-Tipps? Wir sind auf deine Anregungen und Kommentare gespannt!