Mit einfachen Übungen kannst Du Deinen Beckenboden trainieren, welcher aus vielen Muskeln besteht. Beckenbodenübungen sind dabei nicht nur etwas für Frauen. Die auch als Kegel-Übungen bezeichneten Trainingsmethoden helfen effektiv bei Blasenschwäche und außerdem sorgen sie für ein erfüllteres Sexualleben. Erfahre in diesem Beitrag, welche Vorteile eine starke Beckenbodenmuskulatur hat und mit welchen Übungen Du am besten startest.
Welche Vorteile hat eine starke Beckenbodenmuskulatur?
Der Beckenboden besteht aus drei verschiedenen Schichten:
- Die oberste Schicht im Innenraum, die besonders stabil und breit ist und sich bis zum Steißbein nach hinten zieht.
- Die mittlere Schicht, die fächerförmig zwischen den Sitzknochen verläuft und unterhalb der Blase liegt.
- Die unterste Schicht, die um die Körperöffnungen herum verläuft und den After, sowie Hodensack umschließt.
Spüren kannst Du Deinen Beckenboden vor allem dann, wenn Du versuchst, ihn an- und dann wieder zu entspannen. Du erkennst die Bewegungen, wenn Du Deinen Damm im Spiegel betrachtest.
Was viele nicht wissen: Ohne eine ausreichend starke Beckenbodenmuskulatur könnten wir gar nicht aufrecht gehen. Gemeinsam mit den Rücken- und Bauchmuskeln sorgt die Beckenbodenmuskulatur nämlich dafür, dass wir Druckbelastungen, wie beispielsweise Niesen, standhalten können und innere Organe geschützt bleiben.
Doch nicht nur das – mit einem starken Becken profitierst Du zudem von einem erfüllteren Sexualleben, denn der Zeitpunkt der Ejakulation kann besser kontrolliert werden und das Durchhaltevermögen wird verlängert!
Kann Beckenbodentraining bei Blasenschwäche helfen?
Genauso wie Brust, Bauch- oder Bizepstraining, kann auch die Muskulatur des Beckenbodens trainiert und gestärkt werden. Neben Übergewicht und einem schwachen Bindegewebe, sind die Gründe für Blasenschwäche in den meisten Fällen auch eine schwache Beckenbodenmuskulatur.
Den Beckenboden zu trainieren, macht also bei einer Blasenschwäche absolut Sinn. Dabei ist es wichtig, die Übungen regelmäßig durchzuführen und einiges an Geduld mitzubringen.
Denn wie auch beim klassischen Muskeltraining, ist es auch hier nicht anders. Der Muskel wird nicht von heute auf morgen stärker, sondern braucht seine Zeit.
Wer jedoch konstant, die im nächsten Absatz vorgestellten Übungen durchführt, kann schon nach wenigen Wochen eine deutliche Besserung bei Blasenschwäche verspüren!
Beckenboden trainieren – diese 3 Übungen stärken die Beckenbodenmuskulatur
Nachdem Du Deinen Beckenbodenmuskel durch An- und Entspannen identifiziert hast, kannst Du auch schon mit leichter Beckenbodengymnastik starten.
Beckenbodenübung Nr. 1
Stell Dir vor, Du müsstest pinkeln und Deinen Urin anhalten – genau dazu brauchst Du die Beckenbodenmuskulatur. Dies wiederholst Du einige Male und beziehst nach einiger Zeit auch die Atmung mit ein und spannst zusätzlich den Bauch an. Diese Übung kannst Du unkompliziert täglich mehrere Male durchführen.
Beckenbodenübung Nr. 2
Bei einer weiteren Übung sitzt Du aufrecht und mit beiden Beinen gespreizt auf einem Stuhl. Zwischen die Knie klemmst Du Dir ein Kissen und hältst die Arme vor der Brust verschränkt.
Schließich hebst Du Dein Gesäß für ein paar Sekunden leicht an und setzt Dich anschließend langsam wieder hin. Wiederhole diesen Vorgang 12-15 Mal und mache davon 3 Sätze
Beckenbodenübung Nr. 3
Sehr einfach und überall durchführbar ist die Übung Nummer drei, die auch Beckenschaukel genannt wird: Hier setzt Du Dich einfach mit angezogenen und angehobenen Beinen auf eine Fitnessmatte und legst die Arme nach hinten. Danach fängst Du an das Becken und die Beine kreisförmig zu bewegen. Diese Übung kannst Du mehrmals täglich für ca. 30 Sekunden bis 1 Minute pro Satz durchführen.
Beckenschaukel – hier dazu ein Video: