Wenn es plötzlich grün oder schwarz an der Wand schimmelt, ist das Entsetzen groß. Das Wichtigste ist jetzt, sofort zu handeln und den Schimmel zu entfernen – aber mit welchem Mittel? Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen erklärt dir, ob Alkohol zur Schimmel-Beseitigung ausreicht, wann chemischer Schimmelpilzvernichter notwendig ist und was du bei altem Schimmel tun solltest.
Schimmel entfernen
Ist Schimmel an der Wand überhaupt problematisch? Ja: Schimmelpilzsporen sollten auf jeden Fall beseitigt werden. Aber welches Mittel ist das richtige zum Schimmel entfernen?
Da Sporen und die Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen gesundheitsschädigend sein können, die Schimmelentferner andererseits aber auch für Menschen Risiken bergen, kann dir niemand deine Entscheidung für die Schimmel-Bekämpfungsmethode abnehmen.
Du kannst aber folgende Orientierungshilfe zum Schimmel entfernen beachten:
1. Bei neuem Befall: Schimmel beseitigen mit chemischen Schimmelentfernern, Alkohol oder Wasserstoffperoxid
Ist der Befall durch Schimmel an der Wand relativ neu, so reicht in der Regel das oberflächliche Entfernen mit Anti-Schimmel-Mitteln. Es gibt sehr schnell wirksame Schimmelentferner mit Chlorwirkstoffen, welche die Sporen in bis zu zehn Sekunden zerstören. Diese chemischen Mittel sind zwar hochwirksam, jedoch sind sie wegen möglicher Gesundheitsgefährdung eher nicht zu empfehlen.
Weitgehend ungefährlich sind alkoholhaltige Reinigungsmittel und Schimmelentferner (80 Prozent Ethanol – Achtung Dämpfe!) und Wasserstoffperoxid (drei bis zehn Prozent) gegen Schimmel – oder eine fünfprozentige Sodalösung aus der Apotheke. Mit diesen Mitteln lässt sich in der Regel der Schimmel ablösen und entfernen.
Falls du eine fortschreitende Feuchtigkeitsbildung zunächst aber nicht verhindern kannst, so ist es sinnvoller, doch einen chemischen Schimmelentferner anzuwenden (Gebrauchsanweisung genau beachten!). Sonst setzt du dich der fortschreitenden Vermehrung der gesundheitsgefährdenden Pilzsporen aus.
2. Bei altem Schimmelbefall: Sanierung durch Profis
Ist der Befall schon älter, so sind die Schimmelpilze in der Regel bereits in Anstriche, Tapeten und seltener sogar in die vorhandene Putzstruktur eingedrungen. Dann ist mit einer oberflächlichen Behandlung des Schimmels an der Wand keine dauerhafte Abhilfe mehr zu schaffen. Hier ist ein Sachverständiger für die Durchführung der Maßnahmen hinzuzuziehen. Die befallenen Materialien müssen entfernt werden.
3. Nach dem Schimmel-Entfernen oder der Sanierung
Das Entfernen des Schimmelpilzes allein reicht nicht aus. Die Ursache für die Schimmelpilzbildung muss erkannt und behoben werden, ansonsten beginnt das Spiel von vorn. Gängige Ursachen für Schimmel in der Wohnung und an der Wand sind: Schlechte Abdichtung der Mauern, erhöhte Feuchte-Produktion im Innenraum (z.B. durch Pflanzen, trocknende Wäsche oder Dusch-Nässe), falsche Belüftung oder nicht ausreichende Beheizung.
Schimmel vorbeugen
Tipps und Warnungen, um Schimmel zu vermeiden
- Für die Erneuerung der mit Schimmel befallenen Stellen solltest du, falls erneut mit Feuchtigkeit zu rechnen ist, anorganische Materialien verwenden. Darunter fallen unter anderem Kalkputz, Kalk-Mineral-Farbanstriche (Silikat Innenraumfarbe), die in der Regel zwar etwas teurer als die übliche Binderfarbe, dafür aber dampfdurchlässiger und anorganisch sind.
- Klebe an die kritischen Wandbereiche möglichst keine Tapeten, da diese in der Regel neuen Nährboden für Schimmelpilzsporen bilden. Bei einigen Schimmelpilzarten werden Zusammenhänge zu Erkrankungen an der Lunge sowie Allergieerkrankungen vermutet, da die Sporen über die Luft auf die Haut und in die Atemwege gelangen können.