Wer die Verletzungsgefahr im Garten unterschätzt, gefährdet seine Gesundheit. Dabei ist der Arbeitsschutz im Garten kinderleicht umsetzbar.
Der Garten gilt als Erholungsort und auch die Gartenarbeit wird oft gar nicht als richtige Arbeit gesehen. Für viele Menschen sind das Umgraben der Beete, das Schneiden der Hecke und auch das Rasenmähen pure Entspannung. Im Prinzip ist dagegen auch nichts einzuwenden, wenn so mancher Gartenbesitzer die Gefahren, die bei solchen Arbeiten lauern, nicht auf die leichte Schulter nehmen würde.
So absurd es klingt, auch im Garten muss ein gewisser Arbeitsschutz eingehalten werden. Sie sind in der privaten Grünanlage zwar keinem Arbeitgeber und auch keiner Berufsgenossenschaft Rechenschaft schuldig, Ihrer Gesundheit zu Liebe sollten Sie aber einige wichtige Arbeitsschutzregeln einhalten.
Grundsatzregel: Die richtige Kleidung
Wer schon einmal einen Spaziergang durch eine Schrebergartenanlage gemacht hat, kennt das Bild: nackte Oberkörper, kurze Shorts und an den Füßen schlabberige Clogs aus gummiähnlichem Material. Wer so gekleidet seine Gartenarbeit verrichtet, fordert Unfälle und Verletzungen geradezu heraus.
Lange Hose, feste Schuhe
Sie müssen nicht vermummt aussehen wie ein Kosmonaut, sollten aber wenigstens ein anliegendes Oberteil tragen. Dazu eine lange Hose (auch die Damen!) und feste Schuhe mit Durchtrittschutz und Kunststoffkappe, die es auch speziell für den Garten gibt. Keine Angst, die heutige Arbeitskleidung ist bei Weitem nicht mehr so steif wie früher und daher auch in der Freizeit tragbar. Lange, luftige Kleidung schützt Sie vor Schnittverletzungen und an heißen Tagen außerdem vor Sonnenbrand. Auf festes Schuhwerk sollten Sie nie verzichten, denn schon beim einfachen Umgraben kann es passieren, dass Sie mit dem Spaten abrutschen. Den Schmerz am Fuß kann sich sicher jeder vorstellen.
Arbeitsschutz beim Rasenmähen
Das man bei einem laufenden Rasenmäher niemals in das Messer fasst, dürfte jedem klar sein. Doch auch während des Rasenmähens besteht Unfallgefahr! Jedem ist es schon einmal passiert, dass man entspannt seine Runden über den Rasen dreht und plötzlich ein Stein durch die Luft gewirbelt wird. Dieser kann im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen und böse Verletzungen verursachen.
Auch wenn es etwas Mühe macht, suchen Sie vor dem Rasenmähen das Grundstück nach Steinen ab und entfernen Sie diese. Wenn Sie einen Aufsatzmäher oder Rasentraktor haben und den Fangkorb entleeren wollen, schalten Sie vorher den Rasenmäher aus.
Wartung bei Elektrorasenmähern
Wollen Sie den Rasenmäher säubern oder kleine Reparaturen selbst vornehmen, achten Sie immer darauf, dass das Gerät vom Strom getrennt ist. Folgen Sie den Herstellerhinweisen im Handbuch und ziehen Sie Schrauben ab und an von Hand nach.
Das richtige Anlegen einer Leiter
Nicht nur im Haushalt, auch im Garten zählt der Sturz von der Leiter quasi zu den Unfallklassikern – leider. Achten Sie deshalb immer darauf, dass die Leiter einen festen Stand hat. Im Garten ist der Boden häufig sehr weich oder uneben. Das können Sie mit Fußspitzen ausgleichen, die es für wenig Geld zu kaufen gibt (zum Beispiel versandkostenfrei bei Amazon).
Wenn Sie auf der Leiter stehen und einen Ast abschneiden wollen der weiter weg ist, lehnen Sie sich weder zu weit nach links noch nach rechts. Steigen Sie hinunter und setzen Sie die Leiter um.
Stellen Sie die Leiter nicht zu steil an, sonst droht die Gefahr, dass sie nach hinten kippt. Eine weitere Unfallgefahr ist das freihändige Hantieren auf der Leiter. Deshalb gilt: Mit einer Hand immer festhalten.
Schneiden Sie Hecken und Bäume nie ohne Handschuhe
Einmal nicht aufgepasst und schon steckt der Dorn des Rosenstrauches im Finger. Den Pieks werden Sie verschmerzen, wenn es aber ein tiefer Schnitt wird, heißt es ab zum Krankenhaus. Passieren kann solch eine Verletzung immer dann, wenn Sie mit Garten- oder Heckenschere zu Werke gehen.
Selbst mit einer kleinen Rosenschere ist es schon passiert, dass sich Hobbygärtner fast den Finger abgetrennt haben. Geizen Sie an dieser Stelle nicht und führen Sie schneidende Arbeiten daher immer mit Sicherheitshandschuhen aus. „Normale“ Gartenhandschuhe sind nicht dick genug um eine Schnittverletzung abzufangen.
Vergiftungsgefahr im Garten
Ich möchte Ihnen den Spaß an der Gartenarbeit auf keinen Fall verderben. Trotzdem muss auf die Gefahr durch giftige Pflanzen oder Chemikalien hingewiesen werden. Die bekannteste Giftpflanze im Garten ist der Eisenhut, bei dem Vergiftungserscheinungen schon allein durch das Reiben der Blätter entstehen können. Wenn Sie Kinder haben, achten Sie deshalb penibel genau, was Sie aus dem Gartencenter mitnehmen.
Chemie gehört eigentlich nicht in den Garten, manch Unkraut wird man aber anders nicht los. Wenn Sie sich entscheiden Unkrautvernichtungsmittel zu spritzen, dann lassen Sie sich schon vor dem Kauf beraten und befolgen Sie die Anweisungen des Herstellers.
Und außerdem:
Gartengeräte, wie Hacke und Harke, gehören hochkant an die Wand gestellt. Bleiben Sie auf dem Boden liegen und man tritt drauf, gibt das mitunter nicht nur eine Beule.