Porree anbauen, ernten und lagern

Porree ist ein leckeres Gemüse, welches Sie selbst anbauen können. Wir verraten wie es geht und geben Tipps, was nach der Ernte zu beachten ist.

Porree anbauen
© Brent Hofacker – Fotolia.com

Wer kennt sie nicht, diese länglichen Zwiebelgewächse. Die Stangen des Lauchs sind ein beliebtes und gesundes Gemüse. Besonders die unteren, helleren Teile der Porreestange findet man oft in Eintöpfen, Aufläufen oder als Gemüsebeilage wieder. Porree gibt es zwar in jedem Supermarkt, doch frischer schmeckt er, aus dem eigenen Garten. Ohne großen Aufwand lässt sich Porree selber anbauen, wählen Sie dabei die richtige Sorte, kann sogar im Winter geerntet werden.

Herkunft von Porree

Wo genau die ursprüngliche Heimat des Lauchs zu suchen ist, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Glaubt man Vermutungen, stammt Porree aus dem Mittelmeerraum und Vorderasien. Längst ist das Liliengewächs in ganz Europa verbreitet. Dies lässt sich wohl damit erklären, dass Porree kaum Ansprüche stellt und eigentlich mühelos in jedem Hausgarten herangezogen werden kann. Zu den Hauptanbaugebieten von Porree zählen heute auch Spanien, die Niederlande, Frankreich, die Türkei und Ägypten.

Inhaltsstoffe und gesundheitlicher Nutzen von Porree

In 100 Gramm frischem Porree sind folgende Inhaltsstoffe enthalten:

  • 3,2 Gramm Kohlenhydrate
  • 2,3 Gramm Ballaststoffe
  • 2,2 Gramm Eiweiß
  • 0,3 Gramm Fett

Weiterhin enthält Porree ätherische Öle, wertvolle Mineralstoffe und die Vitamine B1, B2, C und E. Der gesundheitliche Wert von Porree stützt sich nicht zuletzt auf die enthaltenen Mineralien Phosphor, Calcium und Kalium. Die enthaltenen Vitamine stärken das Immunsystem und sorgen für einen intakten Stoffwechsel. Allylsenöl kann Infektionen entgegenwirken und fördert die Heilung. Weiterhin fördert Lauch den Appetit, verbessert die Verdauung und wirkt schleimlösend bei Erkrankungen der oberen Atemwege.

Porree anbauen – passenden Standort finden

Der Anbau beginnt mit der Wahl des passenden Standorts. Dazu sollten Sie wissen, dass Porree sich weniger mit anderen Zwiebelgewächsen verträgt und auch nicht gemeinsam mit Roter Bete angebaut werden möchte. Mischkulturen mit Gurken, Möhren oder Salat, sind dagegen möglich. Wählen Sie einen sonnigen und leicht geschützten Standort. Besonders beim Anbau von Wintersorten, ist an den Schutz vor Kahlfrost zu denken. Ansonsten hat der Porree keine großartigen Standortansprüche und gedeiht eigentlich in jedem Garten.

Porree anbauen – Substrat auswählen

Bei der Wahl des Bodens zeigt sich die Pflanze schon wählerischer. Als Starkzehrer benötigt Lauch viele Nährstoffe. Der Boden sollte zudem locker, frisch und tiefgründig beschaffen sein.

➔ Hinweis: Porree besitzt einen besonders hohen Bedarf an Stickstoff.

Graben Sie als erstes den Boden großflächig um. Entfernen Sie nicht nur Unkraut, Wurzeln und Steine, sondern auch größere Erdklumpen. Ist der Boden aufgelockert, wird er mit Kompost oder Mist aufgewertet. Sie können das Substrat auch mit einer Jauche aus Brennnesseln oder Rasenschnitt vermischen.

➔ Hinweis: Die beschriebene Bodenvorbereitung sollte, wenn möglich, mindestens acht Wochen vor der eigentlichen Pflanzung vorgenommen werden.

Wann kann man Porree anbauen?

Hierbei gibt es mehrere Möglichkeiten. Es kommt ganz darauf an, wann Sie Ihren Porree ernten möchten.

Porree Sorte
Sommerporree
Herbstporree
Winterporree
Pflanzzeitpunkt
Anfang bis Mitte April
Ende Mai bis Mitte Juni
Juli bis August

Beliebte Porree-Sorten für den Sommer- und Winteranbau

Beim Kauf sollten Sie darauf achten, ob die Sorte des Lauchs zu Ihrem gewünschten Erntezeitpunkt passt. Für den Anbau im Sommer und Herbst sind zum Beispiel die Sorten Bavaria oder Carentan 3 geeignet. Wer im Winter ernten möchte, sollte sich für die frostharten Sorten Blaugrüner Winter Alaska, Pluston oder D`hiver de Saint-Victor entscheiden.

Porree vorziehen – so geht‘s

Natürlich können Sie sich Porreesamen besorgen und diesen dann direkt ins Beet sähen. Viel besser ist es jedoch, den Porree vorzuziehen. Vorgezogene Pflanzen sind kräftiger und außerdem ersparen Sie sich das Vereinzeln der jungen Pflänzchen nach der Aussaat. Vorgezogene Pflanzen werden jeweils einzeln in separaten Pflanztöpfen herangezogen und dann direkt ins Beet gesetzt.

So funktioniert das Vorziehen – Schritt für Schritt

  1. Anzuchttöpfe bereitstellen
  2. Substrat auswählen
  3. Samen in Pflanzgefäße legen
  4. Samen leicht mit Erde bedecken
  5. Samen gut angießen
  6. Pflanzgefäß hell aufstellen
  7. Keimung abwarten

Für die Anzucht reichen kleine Pflanztöpfe mit wenigen Zentimetern Ausmaß. Sehr gut eignen sich zum Beispiel Joghurtbecher oder handelsübliche kleine Pflanzgefäße aus organischem Material. Als Substrat eignet sich Anzuchterde. Sie können aber auch herkömmliche Gartenerde mit Sand oder Torf mischen. Die Samen werden etwa einen Zentimeter tief in den Boden gedrückt und leicht mit Substrat bedeckt. Stellen Sie die Pflanztöpfe bei Zimmertemperatur an einen hellen Fensterplatz und gießen Sie die Samen regelmäßig an. Nach etwa zwei Wochen zeigen sich die ersten Triebe.

➔ Tipp: Für den Sommeranbau bestimmter Porree muss im März vorgezogen werden. Die Anzucht für den Winterporree beginnt etwa im Mai.

Porree pflanzen – Schritt für Schritt

Bei der Pflanzung von Lauch sind zwei unterschiedliche Methoden geläufig. Der Gärtner unterscheidet in dem Anbau in Pflanzlöchern oder dem Anbau in Gräben.

Porree Anbau im Pflanzloch

  1. Beet vorbereiten
  2. Substrat auflockern
  3. Löcher in den Boden drücken
  4. Pflanzen einsetzen
  5. Pflanzen reichlich angießen

Bereiten Sie für den Anbau zunächst ein Beet vor. Hierfür lockern Sie den Boden auf und ebnen ihn anschließend ein, sodass eine glatte Fläche entsteht. Nehmen Sie nun ein Pflanzholz zur Hand und drücken Löcher in etwa zehn Zentimeter Tiefe in die Erde. Die jungen Pflanzen werden direkt aus den Anzuchttöpfen verpflanzt. Das Substrat kann dabei an der Pflanze belassen werden. Haben Sie die Pflanzen ins Beet gesetzt, dürfen Sie reichlich gießen.

Porree Anbau im Graben

  1. Erde auflockern
  2. Graben ziehen
  3. Pflanzen einsetzen
  4. Graben wässern
  5. Substrat regelmäßig einharken

Zunächst wird die Erde gut aufgelockert. Danach ziehen Sie mit einer Harke etwa zehn bis zwanzig cm tiefe Gräben. Das Substrat können Sie zwischen den Pflanzreihen liegen lassen. Setzen Sie die Pflanzen nun in die Gräben. Die grünen Blattabschnitte sollten dabei gut sichtbar bleiben. Nach der Pflanzung wird ausreichend gewässert.

➔ Tipp: Wird während der Wachstumsphase regelmäßig Substrat in die Furchen eingeharkt, bleiben die Stangen hell.

Wie sollte Porree gepflegt werden?

Das erklärte Ziel Ihrer Porreezucht wird darin bestehen, den Schaft weitgehend in einer weißen Farbgebung zu belassen. Weiß bleiben jedoch nur die Anteile, die mit Erde bedeckt sind, denn unter dem Erdboden kann keine Photosynthese stattfinden. Vergessen Sie daher nicht, den Porree regelmäßig anzuhäufeln. Ziehen sie die Erde immer wieder an die Pflanzreihen heran, so dass sich dabei Dämme bilden.

Wie muss Porree gegossen werden?

Porree wird regelmäßig und reichlich gegossen. Das Substrat darf nicht austrocknen. Ebenso vertragen die Pflanzen keine Staunässe. Ist die obere Bodenschicht leicht angetrocknet, sollte erneut gegossen werden. An einem sonnigen Standort kann dies an heißen Sommertagen auch mehrmals täglich notwendig sein.

Wie wird Porree gedüngt?

Da Porree viele Nährstoffe benötigt, ist die Düngung nicht zu vernachlässigen. Bereits bei der Pflanzung wird das Substrat mit Kompost angereichert. Somit ist der Lauch mit organischem Dünger versorgt. Etwa einen Monat nach der Pflanzung benötigt der Porree erneut einen Nährstoffschub. Nutzen Sie hierfür flüssigen Gemüsedünger und achten Sie auf einen hohen Stickstoffanteil. Düngen Sie Porreepflanzen bis zur Ernte im Abstand von vier Wochen.

Porree – Achtung Krankheiten!

Hin und wieder kann auch Porree von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Durch eine artgerechte Pflege beugen Sie dem vor. Auch die Anzucht der Pflanzen wirkt sich vorteilhaft aus und schafft starke und kräftige Pflanzen, die weniger anfällig für Krankheiten sind.
Es können folgende Schädlinge und Krankheiten auftreten:

Die Lauchmotte erkennen und bekämpfen

Die Eiablage durch die braunen Motten erfolgt zwischen April und Mai und zwischen Juli und September. Die Fraßgänge der Rauben sind gut sichtbar. Dort nisten sich schnell Bakterien ein. Deren Ausbreitung kann binnen kurzer Zeit zum Absterben der Pflanze führen. Sie können Ihren Porree durch Kulturschutznetze vor einem Befall schützen. Pflanzen Sie Möhren gemeinsam mit Porree, kann dies die Schädlinge ebenfalls abhalten.

Die Lauchminierfliege erkennen und bekämpfen

Die Lauchminierfliege tritt in den Monaten April und Mai und August bis Oktober auf. Die Fliegen stechen die Blätter an und ernähren sich vom Pflanzensaft, welchen sie aussaugen. Das dadurch hervorgerufene Schadbild ist überschaubar. Jedoch findet auch eine Eiablage an den Blättern statt. Die Larven legen Fressgänge an, welche wiederum Bakterien eine Eintrittspforte für Bakterien bilden. Befallene Stellen beginnen zu faulen. Oftmals ist ein Befall erst beim Putzen des Porrees sichtbar. Herkömmliche Kulturschutznetze sind kein Hindernis für die sehr kleinen Insekten. Es sollten engmaschigere Netze zum Einsatz kommen. Vlies stellt ebenfalls einen Schutz vor den kleinen Fliegen dar.

Porreerost erkennen und bekämpfen

Porreerost ist an rötlich-gelben Pusteln zu erkennen, die an den äußeren Blättern auftreten. Die Krankheit breitet sich meist aus, wenn die Pflanzen einer zu hohen Luftfeuchte ausgesetzt sind oder mit Stickstoff überdüngt wurden. Es ist vollkommen ausreichend, die befallenen Blätter zu entfernen. Das Gemüse kann anschließend weiterhin verzehrt werden.

➔ Tipp: Entfernen Sie Teile von mit Krankheiten oder Schädlingen befallenem Lauch, sind diese nicht auf dem Kompost zu entsorgen. Auf den entsprechenden Beeten sollten mindestens für die folgenden drei Jahre keine Zwiebelgewächse mehr kultiviert werden.

Porree – wann ernten?

Sie können Porree ernten, wenn die Stangen etwa einen Durchmesser von drei Zentimetern besitzen. Zunächst wird die Erde gelockert. Dies können Sie mit einem Spaten oder einer Grabegabel tun. Ist die Erde ausreichend aufgelockert, wird es Ihnen nicht schwerfallen, den Porree aus der Erde zu ziehen.

➔ Tipp: Lockern Sie die Erde erst auf und ernten den Porree etwa drei Stunden später, sinkt der Nitratgehalt des Lauchs.

Steht das Gemüse nicht allzu tief und Sie möchten das Beet nicht wieder bestellen, kann der Porree auch bodennah abgeschnitten werden. Mit etwas Glück treibt die Pflanze nochmals aus und Sie können weitere kleine Porreestangen ernten. Die Winterernte können Sie an frostfreien Tagen erledigen. Lassen Sie den Porree erst auftauen, bevor Sie ihn anfassen, damit der Lauch nicht beschädigt wird.

Porree lagern und zubereiten

Haben Sie Ihren Porree im Sommer geerntet, dürfen Sie sich über ein zartes und besonders feines Gemüse freuen. Porree, der im Winter geerntet wird, ist robuster und hält länger. Qualitativ hochwertiger Porree zeichnet sich durch einen besonders langen, dicken Schaft und einem hohen Weißanteil der geschlossenen Stange aus.

Nach der Ernte sollten Sie das Gemüse schnell verbrauchen, denn Porree ist nur begrenzt lagerfähig. Im Gemüsefach des Kühlschrankes hält Lauch etwa fünf Tage.

➔ Tipp: Lagern Sie Porree nicht in unmittelbarer Nachbarschaft zu Äpfeln, Birnen, Erdbeeren oder Milchprodukten. Diese sind aromaempfindlich und könnten den Porreegeschmack annehmen.

Haben Sie eine Porreestange angeschnitten und möchten sie diese nicht sofort aufbrauchen, hält sich die Stange etwa zwei Tage, wenn sie in feuchtes Zeitungspapier eingeschlagen ins Gemüsefach des Kühlschrankes gelegt wird.

Bevor Sie Porree verarbeiten, sollten Sie ihn gründlich waschen. Die harten Blätter oberhalb des weißen Stängels eignen sich nicht für die Weiterverarbeitung. Porree eignet sich zum Kochen und Dünsten. Häufig wird das Gemüse auch blanchiert. Sie können Ihren selbst angebauten Porree zu Eintöpfen verarbeiten oder Gratins oder Quiche daraus herstellen. In Verbindung mit Kartoffeln, Zucchini, Fenchel oder Sellerie lassen sich abwechslungsreiche Gerichte kreieren. Sehr gern wird Porree auch für Wokgerichte der asiatischen Küche verwendet.

➔ Tipp: Dünsten Sie Lauch etwas länger, wird er süßer im Geschmack und ist besser bekömmlich.

Foto1: © Brent Hofacker – Fotolia.com

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