Der Eisenhut besticht durch seine einmalige Optik und mit seiner Blütenpracht. Bei der Kultivierung im eigenen Garten gibt es aber einiges zu beachten.
Der Eisenhut (Aconitum) ist eine Bereicherung für jeden Garten und bietet eine beinahe einzigartige Blütenform. Die Hahnenfußgewächse sind besonders häufig in Bauerngärten anzutreffen. Einst wurde die Pflanze auch als Wolfswurz bezeichnet und als Wolfsgift eingesetzt. Folgender Ratgeber informiert über die attraktive Giftpflanze und klärt über die Pflanzung, Pflege und Vermehrung auf.
Pflanzenbeschreibung
Eisenhut (Aconitum) | |
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Wuchshöhe: | 50 – 150 cm |
Blüte: | je nach Sorte zwischen Juni und Oktober |
Standort: | halbschattig |
Gießen: | immer ausreichend gießen – Boden darf nicht austrocknen |
Düngen: | herkömmlicher Flüssigdünger für Blühpflanzen |
Vermehrung: | durch Teilung oder Aussaat möglich |
Der Eisenhut ist eine krautige meist ausdauernde Pflanze. Nur einige wenige Arten sind einjährig. Die Pflanzen bilden eine Pfahlwurzel aus, welche tief in das Erdreich hineinreicht. An den aufrechten Stängeln erscheinen die zwittrigen Blütenstände mit ihren gelben, blauen oder weißen Kelchblättern. Die Pflanzen wachsen gerade nach oben und können bis 1,5 Meter hoch werden. Die helmartige Blütenform ist für alle Vertreter der Gattung typisch.
Blütenvielfalt
Es existieren etwa 300 Eisenhut-Arten. Daraus ergibt sich eine abwechslungsreiche Blütenvielfalt. Auch die Blütezeit variiert. Der Gelbe Eisenhut oder der Blaue Berg Eisenhut läuten den Sommer im Beet ein. Mit dem Herbst-Eisenhut findet der Blütenreigen im Oktober seinen Abschluss.
Die meisten Vertreter des Eisenhutes besitzen blaue Blütenrispen und an die Helme von Ritterrüstungen erinnernde Einzelblüten. Einige Eisenhut-Arten blühen weiß, gelblich, rosa oder weinrot.
Einige Eisenhut-Arten kurz vorgestellt
Sorte | Wuchshöhe | Blütenfarbe | Blütezeit |
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Blauer Eisenhut (Aconitum napellus) | 110 cm | blauviolette Blüte | Juli bis August |
Hahnenfußblättriger Eisenhut (Aconitum lycoctonum subsp. neapolitanum) | 120 cm | hellgelbe Blüten | Juni bis Juli |
Rotblühender Eisenhut (Aconitum hemsleyanum) | 200 cm | weinrote Blüten | August bis September |
Chinesischer Eisenhut (Aconitum carmichaelii) | 130 cm | blauviolette Blüten | September bis Oktober |
Achtung giftig!
Vor der Pflanzung im heimischen Garten sollten Sie sich vor Augen führen, dass der Eisenhut nicht nur eine der schönsten Blühpflanzen, sondern auch einer der giftigsten Vertreter des Pflanzenreiches ist.
Achtung: Der Eisenhut ist in all seinen Pflanzenteilen stark giftig.
Einst wurde das Pflanzengift für die Präparation von Pfeilspitzen verwendet. Bei der Pflanzung und Pflege sollten immer Handschuhe und möglichst lange Kleidung getragen werden, denn bereits der Hautkontakt mit dem Pflanzensaft kann ausreichen, um an Vergiftungserscheinungen zu leiden.
Achtung: Haben Kinder und Haustiere Zugang zum Garten sollte die Pflanzung des Eisenhuts unterbleiben.
Als Kontaktgift wird Aconitin bei Berührung der Pflanze über die Haut aufgenommen. So sind bereits geringe Dosen ausreichend, um Herzrhythmusstörungen und Lähmungen auszulösen. Es genügt die Aufnahme von wenigen Gramm, um Herzversagen und Atemstillstand zu erleiden. Ein Gegengift ist nicht bekannt.
In freier Natur darf Eisenhut nicht aus dem Boden gerissen werden. Die Pflanze steht unter Naturschutz und widriges Verhalten kann mit Geldstrafen geahndet werden.
Achtung: Eisenhut kann leicht mit Wermut, Beifuß oder Echtem Salbei verwechselt werden.
Eisenhut pflanzen
Den passenden Standort finden
Der Eisenhut ist in unseren Breiten heimisch und fühlt sich dort in Gebirgslagen am wohlsten. Die Pflanzen mögen es eher feucht und lassen sich in freier Natur daher auch auf Feuchtwiesen oder an Bächen antreffen. Ein trockener und wärmerer Standort ist für die Hahnenfußgewächse eher ungeeignet.
Sie sollten einen halbschattigen Standort finden. Der Eisenhut steht gern im Schutz von Bäumen und Sträuchern. Kann lediglich ein sonniger Standort gefunden werden, ist darauf zu achten, immer für ausreichend Gießwasser zu sorgen. Steht die Pflanze zu warm, wird sie häufiger von Krankheiten befallen.
Das ideale Substrat auswählen
Das Substrat bietet die Basis für ein gesundes Wachstum des Eisenhutes. In ihren Bodenansprüchen unterscheiden sich die verschiedenen Eisenhut-Arten kaum. Es wird ein durchlässiger Boden bevorzugt, der reich an Nährstoffen und leicht feucht ist. Die Erde darf humos beschaffen sein und Lehm oder Ton enthalten.
Eisenhut pflanzen – Schritt für Schritt
2. Boden vorbereiten
3. Pflanze wässern
4. Pflanzloch ausheben
6. Pflanze einsetzen
7. Substrat einfüllen und gut andrücken
8. Pflanze angießen
Die beste Pflanzzeit ist der Frühling. Dann kann der Eisenhut bis zum Winter ausreichend Wurzeln bilden und kräftig anwachsen. Die verschiedenen Arten des Eisenhutes besitzen in etwa die gleichen Standortansprüche. Wie viel Pflanzabstand notwendig ist, sollte den Informationen auf den Etiketten der Pflanzen entnommen werden.
Bevor das Pflanzloch ausgehoben wird, lässt man die Pflanze in einem Wassereimer ausreichend Feuchtigkeit aufnehmen. Mit einer Gabe Kompost oder Hornspäne kann das Substrat nährstoffreicher gestaltet werden.
Für den Eisenhut sollte, wenn möglich eine Einzelstellung gefunden werden. Meist besitzen die Pflanzen blaue Blüten, die einen hübschen Kontrast zu weißen oder gelben Blühpflanzen darstellen.
Tipp: Da die unteren Blätter der Pflanze schnell welken und die Optik darunter leidet, bieten sich Unterpflanzungen an.
Die besten Pflanztipps im Überblick
Tätigkeit | Erläuterung |
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Standort finden |
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Substrat auswählen |
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Pflanzung vornehmen |
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Eisenhut pflegen
Den Eisenhut richtig gießen
Der Eisenhut benötigt immer ausreichend Wasser. Der Boden darf nicht austrocknen und sollte daher häufiger kontrolliert werden. Es bietet sich an, den Boden zu mulchen, dies hält die Flüssigkeit länger im Boden.
Den Eisenhut richtig düngen
Der Eisenhut benötigt ein ausreichendes Nährstoffangebot. Bereits bei der Pflanzung sollte das Substrat mit Kompost und Hornspänen angereichert werden. Während der Wachstumsphase kann zusätzlich mit einem herkömmlichen Flüssigdünger für Blühpflanzen gegossen werden.
Muss der Eisenhut geschnitten werden?
Unmittelbar nach der Blüte werden die Samenstände der Pflanzen entfernt. Sind die Blätter komplett verwelkt, können die Stängel bis zum Boden zurückgeschnitten werden.
Vermehrung des Eisenhuts
Der Eisenhut lässt sich durch Teilung und durch Aussaat vermehren.
Vermehrung durch Teilung
1. Wurzelstock ausgraben
2. Absenker von der Hauptwurzel trennen
3. Wurzelstücke neu verpflanzen
Die Vermehrung durch Teilung ist möglich, wenn Sie eine ausreichend entwickelte Pflanze besitzen. Der Eisenhut sollte erst nach sechs bis acht Jahren Standzeit geteilt werden. Die meisten Arten können im Frühling oder im Herbst geteilt werden. Lediglich der Herbst-Eisenhut wird nur im Frühling vermehrt.
Der Wurzelstock muss komplett ausgegraben werden. Hierfür muss der Hobbygärtner vorsichtig ins Erdreich vordringen und die Pflanze ähnlich einer Rübe ausgraben, ohne die Wurzel zu verletzen. Die rübenähnlichen Wurzelstücke werden von der Hauptwurzel abgetrennt und getrennt von der Mutterpflanze in den Boden gebracht. Dabei sollten die Wurzelabschnitte etwa zwei Zentimeter mit Erde bedeckt sein.
Tipp: Bei der Arbeit sollten unbedingt Handschuhe getragen werden, denn der Wurzelstock ist besonders giftig.
Die Vermehrung durch Aussaat
1. Boden vorbereiten
2. Samen einbringen
3. Samen nur leicht mit Erde bedecken
4. Samen angießen
Der Eisenhut ist ein Kaltkeimer. Er benötigt folglich niedrige Temperaturen, damit die Keimung einsetzt. Daher sollte die Aussaat in den Wintermonaten vorgenommen werden. Die Dunkelkeimer sind dabei leicht mit Erde zu bedecken. Bei der Aussaat sollte darauf geachtet werden, dass ausreichend Abstand zwischen den Samenkörnern eingehalten wird. Ansonsten werden sich nur schwache Keimlinge ausbilden können.
Krankheiten und Schädlinge am Eisenhut erkennen
Die Auswahl des idealen Standortes schützt die Pflanze vor Krankheiten und Schädlingen. Ein zu warmer und sonniger Standplatz führt zum Auftreten der Schwarzen Bohnenlaus, der Cyclamenmilbe oder der Minierfliege.
An einem zu nassen Standort kann es zur Sklerotium-Fäule oder zur Verticillium-Welke kommen. Diese Krankheiten sind meist nicht mehr abzuwenden und es hilft nur, den Wurzelstoff auszugraben und zu entfernen.
Standortfehler können auch zum Auftreten von Echtem Mehltau oder verschiedener bakterieller Blattfleckenkrankheiten führen. Werden längere Trockenheit und Staunässe vermieden, erweisen sich die Pflanzen als robust und sind kaum von Krankheiten oder Schädlingen befallen.
Den Eisenhut richtig überwintern
Der Eisenhut ist frosthart und übersteht den Winter ohne zusätzlichen Schutz. Bei Jungpflanzen ist die Frosthärte im ersten Standjahr allerdings nicht vollständig ausgebildet. Die Jungpflanze erhält daher eine Lage aus Kompost, Reisig oder Laub. Wird die Erde mit Torfmull oder Sägespänen bedeckt, wird die Feuchtigkeit abgehalten und es kann keine Staunässe entstehen.
Tipp: Im Frühling ist der Winterschutz zu entfernen, ansonsten droht Fäulnis.